Kusch, Kimi! Arrivabene nimmt Räikkönen auf den Arm...

, 04.09.2015

Wie Maurizio Arrivabene Kimi Räikkönen in Monza dazu brachte, eine halbe Stunde Autogramme zu geben, und wie groß der Druck für den Teamchef beim Heimspiel ist

Für einige Tifosi war es wohl das absolute Saison-Highlight: Am Donnerstagabend trafen sie bei einem Fanevent bei der Villa Reale im königlichen Park von Monza nur zwei Kilometer von der legendären Parabolica-Kurve entfernt auf ihre Helden. Und die größte Überraschung lieferte einer, der sich normalerweise vor solchen Events drückt: Kimi Räikkönen. Der "Iceman" taute umringt von der jubelnden Menge auf und schrieb geschlagene 30 Minuten lang Autogramme - womöglich ein neuer Rekord für den Routinier.

Macht Räikkönen im Herbst seiner Karriere plötzlich einen Sinneswandel durch? Oder steckt ein anderes Geheimnis hinter seinem Verhalten? "Nein, ich habe einfach mit ihm gesprochen - auf meine Art und Weise", grinst Teamchef Maurizio Arrivabene schelmisch, ergänzt dann aber: "Nein, ich mache Witze."

Arrivabene nahm sich Räikkönen zur Brust

Tatsächlich scheint er sich den 35-Jährigen aber im Vorfeld des Heimspiels zur Brust genommen haben: "Wir hatten einige Gespräche. Ich habe gesagt: 'Weißt du, du bist ein sehr cooler Typ, und wahrscheinlich mögen sie dich weil du cool bist, aber zumindest wenn du die Tifosi triffst, dann musst du Autogramme geben. Und zumindest die Hand heben, hallo sagen und wenn möglich lächeln'. Er hat sich an die Anweisungen gehalten."

Dennoch traute der italienische Teamchef-Neuling seinen Augen nicht, als Räikkönen am Donnerstagabend bei der Autogrammstunde gar nicht mehr aufhören wollte. "Ich dachte mir, dass da irgendwas nicht stimmen kann", wunderte sich Arrivabene. Und hatte eine Theorie, die ihm Hoffnung gab: "Ich war natürlich froh, aber dann dachte ich, dass er vielleicht abergläubisch geworden wird. Er verhält sich so, und morgen regnet es - und auch am Sonntag. Und darauf habe ich gehofft."

Am Ende verwarf er seinen Gedankengang wieder: "Er entwickelt sich einfach zu einem guten Kerl, und ich war zufrieden, obwohl ich immer noch denke: Das kann nicht Kimi sein, das war ein Doppelgänger oder jemand anderer."

Druck auch für Arrivabene enorm

Die Begeisterung der Menschenmasse und ihr Traum vom WM-Triumph der Roten euphorisierte auch Arrivabene, die enorme Erwartungshaltung in Monza sorgt aber auch für Druck, wie er zugibt: "Es ist eine große Sache, denn wir spüren Monza, Mailand, die ganze Region hier auf unseren Schultern."

Der Ferrari-Teamchef gibt Einblicke in seine Gefühlswelt beim Treffen mit den Fans: "Der Druck und die Emotionen klettern in den Himmel. Du willst ihnen etwas geben, willst in ihrem Gesicht ein breites Grinsen sehen, aber es ist dir auch bewusst, was hier möglich ist. Ich spüre, dass ich hier in Monza eine enorme Verantwortung trage, speziell gestern - wenn ich den Tifosi nahe bin und ihnen ins Gesicht schaue."

Und auch er hat wie die vielen Fans einen Traum: "Ich hoffe, dass das große Herz, das sie normalerweise nach dem Rennen hierher gebracht haben, einem Token entspricht und direkt in unseren Motor wandert."

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