Marussia-Sportdirektor Graeme Lowdon plädiert für ein Umdenken in der Formel 1 und hofft auf einen einheitlichen Young-Driver-Test in der Saison 2013
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Erst Silverstone, dann Magny-Cours und schließlich Abu Dhabi: Die Vorstellungen von einem idealen Young-Driver-Test gingen in dieser Saison ziemlich weit auseinander. Und auch die Terminfindung gestaltete sich als ziemlich schwierig: HRT, Marussia und Williams testeten im Juli, Ferrari, Force India und Mercedes im September, Red Bull und alle weiteren Teams erst dieser Tage im November.
Eine Situation, wie sie für die Formel 1 eigentlich nicht tragbar ist, findet Marussia-Sportchef Graeme Lowdon. Wie er im Gespräch mit 'Autosport' betont, sei es "ein Muss", dass die Teams 2013 auf einen gemeinsamen Nenner kommen. "Dieser Sport wird nur dann vorankommen, wenn sich die Leute weniger auf ihre eigenen als auf die Interessen des großen Ganzen konzentrieren", sagt Lowdon.
Was den Briten am meisten stört: Eigentlich hatten sich die Formel-1-Rennställe zur Mehrheit auf einen Young-Driver-Test in Silverstone geeinigt. Lediglich Red Bull und Toro Rosso hatten stets mit Abu Dhabi geplant. Doch aus zehn Teams wurden drei und hinzu kam plötzlich noch ein weiterer Austragungsort. Lowdon: "Ein Verlust für die Teams, die jungen Fahrer und auch für den Sport."
"Silverstone war zweifelsohne der sinnvollste Ort für die Teams. Es spricht ja für sich, dass zehn Rennställe in Silverstone testen wollten und zwei in Abu Dhabi. Es ist schade, dass sich die Teams nicht der Mehrheit anschließen", meint der Marussia-Sportdirektor. "Es gab eine gute Lösung, die für alle das Beste gewesen wäre. Die Leute müssen sich nun wirklich genau damit beschäftigen."
Und das gilt laut Lowdon auch für die Regelmacher, denn in den Statuten für 2013 soll verankert werden, wie der nächste Young-Driver-Test etwas koordinierter und einheitlicher über die Bühne gehen soll. "Damit auch wirklich alle an einem Ort testen", sagt Lowdon. Eine Stückelung wie 2012 soll es nicht noch einmal geben. "Das dürfen wir nicht mehr tun", meint er. "Denn es ist lächerlich."
"Es wäre einfach schön, wenn wir einen Young-Driver-Test organisieren könnten, ohne dabei auf so viele Komplikationen zu treffen", erklärt Lowdon, für den die Nachwuchsarbeit nach wie vor einer der Eckpfeiler des Formel-1-Engagements seines Teams darstellt. "Wir versuchen alles, um einen Weg in die Formel 1 zu bieten", sagt Lowdon. "Und letztendlich wird sich Talent immer durchsetzen."