Lauda rät Vettel zu mehr Lockerheit: Nur nicht übertreiben

, 01.09.2010

Niki Lauda hat sich an Sebastian Vettel gewandt und den Deutschen daran erinnert, dass es mit der Brechstange nicht geht - es sei wieder Lockerheit gefragt.

Niki Lauda schätzt das fahrerische Können von Sebastian Vettel durchaus, doch Niki Lauda ist keiner, der mit Kritik spart, wenn sie seiner Meinung nach angebracht ist. Und nach dem Rennen in Belgien war der Österreicher mehrmals recht deutlich. In einer Kolumne in der Bild richtete sich der dreifache Weltmeister direkt an den Red-Bull-Piloten und forderte ihn auf, doch endlich mit Köpfchen zu fahren.

"Mensch, Sebastian! Du bist das Supertalent schlechthin in der Formel 1, aber mit deiner überzogenen Risikobereitschaft machst du dir selbst die WM kaputt. Mit der Brechstange wird keiner Weltmeister! Das muss man euch jungen Wilden mal sagen dürfen", teilte Lauda mit.

Verständnis fürs Risiko

Er erinnerte an Istanbul, als Vettel mit Webber kollidiert war, nun sei es in Spa mit Jenson Button wieder passiert, wieder habe es bei einem Überholmanöver gekracht. "Damit muss jetzt endlich Schluss sein. Für die Aktion hast du dich sicher beim Team und deinen Mechanikern entschuldigt", meinte Lauda. Positiv fand der Österreicher, dass Vettel die Schuld diesmal gleich auf seine eigene Kappe nahm. Und irgendwie konnte er die Risikobereitschaft des Deutschen auch verstehen.

"Am Anfang der Saison hattest du technische Ausfälle. Danach wolltest du mit viel Mut zum Risiko die verlorenen Punkte wieder rausfahren. Aber übertreib' es nicht. Dein Teamkollege macht es vor. Der Webber überrascht uns von Rennen zu Rennen mehr - der fährt wie auf Schienen, macht weniger Fehler. Dem Webber ist die Gelassenheit angeboren."

Druck kann lähmen

Daher fand es Lauda nun an der Zeit, dass bei Vettel die Lockerheit wieder zurückkommt. Er fragte sich aber, wie das gehen soll, denn noch so ein Fehler wie in Spa könnte die Weltmeisterschaft endgültig in unerreichbare Ferne rücken. "Dann musst du für deinen Kollegen fahren. Das wäre die Höchststrafe. Du hast dich vor der Saison selbst extrem unter Druck gesetzt. Klar, als Vizeweltmeister bist du in der Pflicht. Du sitzt im schnellsten Auto. Dieser Druck kann lähmen, weil jeder von dir den Titel erwartet und alles andere eine Enttäuschung wäre."

Abschreiben wollte Lauda Vettel aber nicht, der Vorsprung von Hamilton und Webber - 31 beziehungsweise 28 Punkte - sei aber groß und mit normalen Rennergebnissen nur schwer aufzuholen. "Die müssen beide noch patzen. Aber du kannst sie unter Druck setzen und so die entscheidenden Fehler erzwingen. Du hast noch sechs Rennen. Aber ab jetzt muss mit Köpfchen gefahren werden."

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