Lauda stört Schumachers Verhalten nach Blackout

, 27.09.2012

Niki Lauda geht mit Michael Schumacher hart ins Gericht, weil dieser die Schuld nach dem Auffahrunfall von Singapur nicht gleich zugegeben hat

Michael Schumacher sorgte nach seinem Auffahrunfall in Singapur für Verwunderung. Zunächst meinte der Rekordweltmeister, er habe früher gebremst als in den Runden davor und wisse nicht, wieso es zum Aufprall mit Jean-Eric Vergnes Toro Rosso gekommen war. Auch einen technischen Defekt schloss er nicht aus.

Als er dann zur Rennleitung zitiert und mit einer möglichen Strafe konfrontiert wurde, gab er den Fehler plötzlich zu. Die Rennkommissare blieben aber hart und gewährten keine Milderung der Strafe. Weil er bereits in Barcelona Bruno Senna ins Heck gedonnert war - wo er sich übrigens ebenfalls keiner Schuld bewusst war - wurde ihm in Japan eine Versetzung um zehn Startplätze aufgebrummt.

Lauda kritisiert 'Schumis' Zick-Zack-Kurs

Formel-1-Legende Niki Lauda stößt sich an Schumachers Zick-Zack-Kurs, wie er gegenüber 'oe24.at' erklärt: "Was mich stört, ist, dass Michael nicht gleich von Anfang gesagt hat, dass er an dem Unfall schuld war. Warum er das nicht gleich zugegeben hat, verstehe ich nicht."

Die erste Erklärung Schumachers, dass die Bremswirkung seines Mercedes-Boliden schwächer war als normal, hält der Österreicher für unglaubwürdig: "Damit kommt er in der heutigen Zeit mit Telemetriedaten und so weiter nicht mehr durch."

Für ihn ist die Schuldfrage eindeutig: "Es war ein klarer Auffahrunfall. Er hat einfach zu spät gebremst, weil er auf die beiden vorderen Autos, die sich gerade gegenseitig ausbremsten, geschaut hat. Dabei hat er den Bremspunkt übersehen und ist Vergne hinten draufgedonnert. Damit hat er für sich und das Team das Rennen weggeschmissen."

Alter für Lauda nicht das Problem

Nach dem Rennen sahen viele Schumachers Alter - der Mercedes-Superstar ist bereits 43 - als Grund für die schlechte Reaktion beim Bremsen, schließlich sorgte er auch bei den vergangenen zwei Singapur-Grands-Prix mit Crashes für Aufregung. Doch darauf will Lauda nicht einsteigen: "Das sind doch alles dumme Spekulationen von Obergescheiten, die sich blanker Theorie hingeben."

Er verteidigt Schumacher und argumentiert, dass derartige Stimmen auch nicht laut wurden, "als 'Schumi' in Monaco die schnellste Qualifying-Runde hingelegt hat. Der Unfall jetzt hätte genauso gut einem 20-Jährigen passieren können." Er findet es "billig", die häufigen Fehler auf das Alter zu reduzieren. Auch ein Karriereende will er ihm nicht nahelegen: "Logisch, dass nach so einer Aktion keiner begeistert ist. Aber daraus jetzt voreilige Schlüsse zu ziehen, wäre falsch. Das ist eine Entscheidung."

Jetzt kommentieren
Jetzt bewerten

Zum Bewerten musst Du registriert und eingeloggt sein.

Weitere Formel 1-News

Niki Lauda weiß, dass Fernando Alonso in der Regel das Maximum herausholt

Lauda: Ferrari muss weiterhin neue Teile bringen

In Singapur konnte Sebastian Vettel mit dem Sieg zehn Punkte von Fernando Alonsos WM-Vorsprung abknabbern. In den ausstehenden sechs Rennen sind 29 Punkte Vorsprung also kein Polster, auf dem es sich der …

Bernie Ecclestone: Folgt auf die Kalenderausweitung die Reduktion?

Ecclestone denkt über "fünf Einzelrennen" pro Jahr nach

Obwohl im vergangenen Jahrzehnt vor allem am Qualifying-Format viel herumgebastelt wurde und man neue Märkte eroberte, blieb die Formel 1 stets ihren Grundsätzen treu. Die Rennen dauern rund …

Neweys Rennstall kann sich im Saison-Endspurt keine Panne mehr leisten

Entscheidet die Zuverlässigkeit die WM?

Die Zuverlässigkeit der Boliden hat dem aktuellen WM-Klassement seinen Stempel aufgedrückt. In Führung liegt mit Fernando Alonso ein Pilot, der bisher in keinem Rennen Opfer eines technischen …

Fernando Alonso versucht, Sebastian Vettels Nervenkostüm zu treffen

Marko über Psychokrieg: "Werden massiv angegangen"

Wie sagte Sebastian Vettel vor dem Grand Prix von Italien so schön: "Jetzt wird sich an der Spitze viel im Kopf entscheiden." Damit dürfte er recht behalten. Denn Fernando Alonso versucht in …

Haben Motorhome-Paläste wie die von Red Bull oder McLaren eine Zukunft?

Mehr Rennen in Übersee: Motorhomes bald überflüssig?

Der Rennkalender für die Formel-1-Saison 2013, der am vergangenen Wochenende in Singapur in Umlauf gebracht wurde und am Freitag bei der Sitzung des FIA-Motorsport-Weltrats in Paris abgesegnet werden …

Speed Heads - Sportwagen- und Auto-Magazin

Das Auto und Sportwagen Magazin mit täglich aktualisierten Auto News, Motorsport News, Auto Tests, Sportwagen Berichten und der streng geheimen Auto Zukunft. Speed Heads ist die Community für echte Auto-Fans und informiert im Sportwagen Magazin über Neuigkeiten aus der Welt der schnellen Autos.

  • emotiondrive Logo
  • World Car Awards Logo
  • Motorsport Total Logo