Lauda: "WM für Vettel praktisch verloren"

, 12.09.2012

Während Niki Lauda Sebastian Vettel nach der zweiten Lichtmaschinen-Panne nicht mehr im Titelrennen sieht, warnt Stefano Domenicali vor Kimi Räikkönen

Sieben Rennen stehen in der Formel-1-WM 2012 noch auf dem Programm - der Titelkampf spitzt sich zu. Trotz einer guten Leistung dürfte sich Jenson Button mit seinem technischen Defekt in Monza aus dem WM-Rennen verabschiedet haben. Der britische McLaren-Pilot liegt in der Tabelle nur auf dem sechsten Rang - 78 WM-Punkte fehlen bereits auf Leader Fernando Alonso.

Auch für Red-Bull-Ass Sebastian Vettel setzte es mit dem zweiten Lichtmaschinen-Defekt der Saison in Monza eine schallende Ohrfeige. Er rutschte im Klassement von Platz zwei auf Rang vier ab - 39 Punkte hinter Alonso. Ex-Weltmeister und Formel-1-Legende Niki Lauda ist sogar der Meinung, dass Vettel mit der Panne in Monza den Titel verloren hat.

Lauda kritisiert Zuverlässigkeit von Red Bull

"Theoretisch ist für Vettel die WM noch nicht verloren, praktisch aber schon", meint der Wiener gegenüber 'oe24.at'. Für ihn ist die mangelnde Zuverlässigkeit in so einer entscheidenden Phase der WM inakzeptabel: "Diese Qualitätsprobleme werden Vettel den Titel kosten. Ein Fehler kann zwar auftreten, aber er muss sofort behoben werden und darf kein zweites Mal auftreten."

Dafür hat Lauda McLaren auf der Rechnung. Das Team aus Woking sicherte bei den drei vergangenen Rennen den Sieg, Lewis Hamilton ist mit 37 Punkten Rückstand bereits direkter Verfolger von Alonso. "Die haben im Moment das stärkste Auto, von Technik und Speed ist das das Beste.", besteht für Lauda kein Zweifel.

Domenicali warnt vor Räikkönen

Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali wagt es derzeit noch nicht, die WM-Anwärter entscheidend einzugrenzen. "Mit Sicherheit ist Hamilton mit dem Auto, das er derzeit hat, sehr stark", meint der Italiener gegenüber 'ESPN F1'. "Alle Fahrer, die in den Top 5 oder Top 6 sind, muss man ernst nehmen", hat er sogar Button noch auf der Rechnung. "Wir müssen die Situation nach jedem Rennen neu bewerten und beobachten, wie sich das Kräfteverhältnis und die Positionen verändern. Mehr können wir derzeit nicht machen."

Domenicali warnt vor allem davor, Räikkönen zu unterschätzen. Der finnische Lotus-Comeback-Star, der mit Ferrari 2007 Weltmeister wurde, hat sich still und heimlich mit regelmäßigen Podestplätzen auf WM-Rang drei nach vorne gearbeitet. "Ich habe immer gesagt, dass Kimi ein gefährlicher Fahrer ist - und er kommt Schritt für Schritt immer näher", sagt Domenicali, der spürt, dass ein Lotus-Sieg in der Luft liegt.

Ferrari gibt Konstrukteurs-WM nicht auf

Geht es nach Lauda, muss er sich aber keine großen Sorgen machen: "Alonso ist klar auf Titelkurs, sein Ferrari ist sehr standfest." In Monza hat die "Scuderia" auch in der Konstrukteurs-WM einen großen Sprung gemacht - vor dem Heimspiel war man noch Vierter, nun hat man Lotus überholt und den Rückstand auf Leader Red Bull um 27 Punkte auf 46 Zähler verringert.

"Das war wichtig", weiß Domenicali. "Durch den Ausfall von Red Bull ist die Lage in der Konstrukteurs-WM zwar noch schwierig, aber für die Top-4-Teams offen. Das ist ein weiterer motivierender Faktor für uns alle."

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