Mercedes-Neuling Valtteri Bottas kann sich warm anziehen: Nach Rosberg will Lewis Hamilton auch beim Finnen überprüfen, wie weit dieser im Kampf um den Sieg geht
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Das Duell zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg war teilweise auf Messers Schneide. Beide gingen ein enormes Risiko ein, um den anderen zu besiegen - sogar Kollisionen waren Teil des drei Jahre währenden "Krieg der Sterne". "Jetzt wird es interessant, wie weit Vallteri geht", spielt der dreimalige Weltmeister auf das bevorstehende Stallduell mit Rosberg-Nachfolger Valtteri Bottas an. "Manche Leute würden ihre Mutter verkaufen, um ein Rennen zu gewinnen, andere würden ihre Seele oder andere Dinge verkaufen."
Hamilton selbst ist bekannt dafür, im Zweikampf alle Register zu ziehen und auch vor Psychotricks nicht halt zu machen. Kaum ein Pilot ist so ausgefuchst wie der 31-Jährige. Rosberg drohte daran zu zerbrechen - und dass er nach dem Titelgewinn seine Karriere beendete, steht möglicherweise damit in Zusammenhang. Das glaubt auch Ex-Formel-1-Pilot Johnny Herbert, der nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi eine interessante Beobachtung machte.
"Ich kann mich nicht mehr erinnern, ob es direkt nach dem Rennen oder auf dem Podest war, aber Rosberg wirkte völlig zerbrochen", sagt der Brite gegenüber 'BadgerGP'. "Und zwar aus mentaler und physischer Sicht."
Kopf des Gegners für Hamilton "faszinierend"
Für Hamilton selbst ist "der Kopf des Konkurrenten" laut eigenen Angaben "der faszienierendste Aspekt". Und, " wo die Grenzen im Kampf um den Sieg" sind. In der Vergangenheit war Hamilton mit der Wahl des Teams nicht immer glücklich, gibt er zu: "Es gab Jahre, da fuhr ich gute Ergebnisse ein, aber das galt nicht für meinen Teamkollegen. Wir hätten die Konstrukteurs-WM gewinnen sollen, aber die Jungs in der Fabrik haben nicht gewonnen, weil der andere kein guter Rückhalt war."
Möglicherweise eine Anspielung auf die Saison 2008, als McLaren den Kampf um den Konstrukteurs-Titel verlor, obwohl Hamilton Weltmeister wurde: An seiner Seite fuhr damals der Finne Heikki Kovalainen.
Hamilton: Bottas' Nationalität positiv
Mit Bottas bekommt es Hamilton nun wieder mit einem Finnen zu tun. Das gefällt ihm: "Finnen sind normalerweise reizende Leute. Sie sind sehr ruhig und sehr entspannt. Allein die Tatsache, dass er ein Finne ist, sehe ich sehr positiv."
An seiner Einstellung gegenüber dem Teamkollegen ändere das aber nichts: "Es ist egal, um wen es sich handelt und wo der andere herkommt. Ich weiß, woher ich komme, und ich bin hier, um zu gewinnen. An meinem Ziel hat sich also nichts geändert."