Nach Andeutungen, dass er seine Karriere am Ende der Saison beenden könnte, gibt Lewis Hamilton Entwarnung: Rücktritt kein Thema - Pläne für danach gibt es schon
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Lewis Hamilton schockte in dieser Woche seine Fans mit der Botschaft, dass er einen Nico Rosberg machen und nach dem Saisonende aufhören könnte. "Mein Schicksal liegt in meinen Händen", betonte der Brite. Doch heute gibt er seinen Fans Entwarnung: "Ich habe nicht geplant aufzuhören." Der Brite möchte weiter in der Formel 1 fahren, doch er hätte theoretisch die Möglichkeit, jeder Zeit den Stecker zu ziehen.
Wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, weiß der dreimalige Weltmeister im Moment nicht. "Nur Gott weiß das", betont er vor dem Rennwochenende in Aserbaidschan. Aktuell gebe es aber nichts, was ihn aus der Königsklasse vertreiben könnte. Hamilton fährt mit Mercedes von Erfolg zu Erfolg und muss auch keinem vielversprechenden Youngster Platz machen, wie es einst bei Michael Schumacher oder vielleicht bei Jenson Button der Fall war.
"Ich habe mir mein Recht, hier zu sein, genauso verdient wie jeder andere", so Hamilton, der bei den Silberpfeilen absolut glücklich ist. "Das Team ist der beste Ort, an dem ich je war", betont er. Das liegt aber nicht nur an dem starken Auto, das ihn von Sieg zu Sieg bringt, sondern im Gegensatz zu McLaren genießt er bei Mercedes auch alle Freiheiten, die er sich herausnehmen möchte - auch das ist ein Motivationsgrund zu bleiben.
"Ich habe ein tolles Team und einen großartigen Boss, der es mir erlaubt, Zeit für andere Interessen zu haben. Das lässt mich weitermachen", so Hamilton, dem zwar gerne nachgesagt wird, dass er seinen Fokus zu wenig auf seinen eigentlichen Job legt, doch die Erfolge geben ihm Recht. Und Motorsportchef Toto Wolff hatte zuletzt betont, dass Hamilton eher im Stillen und nicht so offensichtlich arbeitet.
Doch irgendwann wird auch die Karriere des 32-Jährigen einmal zu Ende gehen. Für was er sich dann Zeit nehmen möchte, hat er schon geplant - also abseits der Dinge wie Rappen oder Musikaufnahmen oder diversen Society-Auftritten, die er heute schon in aller Regelmäßigkeit pflegt.
"Auf meiner To-do-Liste steht die Besteigung von Mount Everest", sagt er und schiebt lachend hinterher: "Na gut, das werde ich vielleicht nicht machen." Ansonsten möchte er den Kochmuffel in sich vertreiben, Klavierspielen lernen und sich eine neue Sprache eintrichtern. "Ich bin in England aufgewachsen, und die Schule war nicht gut geeignet, um eine Sprache zu lernen. Französisch war mein bestes Fach, aber ich spreche kein Französisch - auch wenn ich in Frankreich wohne", lacht er. Eigentlich ist es Monaco, doch auch da wird natürlich Französisch gesprochen.
Noch was? "Ich habe einen Film gesehen (The Equalizer mit Danzel Washington; Anm. d. Red.). Denzels Frau ist gestorben, und die Aufgabe war es, 100 Bücher zu lesen. Irgendwann möchte ich das tun", so Hamilton, der alles andere als eine Leseratte ist. "Es wird mich den Rest meines Lebens kosten", lacht er. Doch vorerst bleibt die Formel 1 seine Priorität.