Lopez: "80 Prozent sind keine richtigen Schulden"

, 10.08.2013

Lotus-Vorstandsvorsitzender Gerard Lopez weist Gerüchte über die finanzielle Schieflage des Teams zurück, Streik sei kein Thema bei den Mitarbeitern gewesen

Gerard Lopez, Vorstandsvorsitzender des Lotus-Teams, erklärt die finanziellen Probleme des Rennstalls für weitaus geringer, als bisher von den Medien dargestellt. Stattdessen sei ein Großteil der 120 Millionen Euro keine "echten Schulden". Außerdem stehen weder Gehälter aus, noch haben die Teammitarbeiter die Intention gehabt zu streiken. Zwar seien die größten Entwicklungen für das diesjährige Auto bereits entwickelt, das sei aber völlig normal. Vielmehr habe sich Lotus in den vergangenen Jahren gemausert und eine sehr positive Entwicklung durchgemacht.

"Von den 120 Millionen Euro - und das kann jeder halbwegs kluge Mensch herausfinden, indem er zum Companies House (führt das Handelsregister in Großbritannien; Anm. d. Red.) geht - sind über 90 Millionen, also über 80 Prozent, keine 'richtigen' Schulden, sondern Gesellschafterdarlehen", so Lopez gegenüber 'Autosport'. Eigentlich nehme das Team im Normalfall keine Stellung zu derartigen Gerüchten, in diesem Fall wäre es aber unfair gegenüber den Mitarbeitern, diese Unwahrheiten über sie so stehenzulassen, bedauert Lopez.

"Die Gehälter sind immer rechtzeitig gezahlt worden, und es gab niemals auch nur die Anzeichen auf einen Streik der Leute in der Fabrik", will er klarstellen. Wahr sei allerdings, dass bei Lotus - "wie bei allen anderen Teams" - die großen Innovationen bereits entwickelt seien und in den kommenden Rennen zum Einsatz kommen werden. "In der zweiten Saisonhälfte kommst du nur mal mit einem neuen Flügel oder so, aber du änderst nichts Grundlegendes mehr am Auto - diese Dinge machst du während der ersten zehn Rennen", erklärt Lopez.

Seitdem Genii Capital das damalige Renault-Team im Jahr 2009 übernommen hat, habe man große Fortschritte gemacht und sich zu einem Spitzenteam entwickelt - das belege auch die Gesundheit des Teams, so der Teameigentümer: "Als wir dieses Team übernommen haben, war es Achter in der Meisterschaft." Essentielle Dinge, wie etwa den Windkanal, einen Simulator oder einen Getriebeprüfstand habe man erst vor einiger Zeit optimiert oder angeschafft: "Viele Dinge gab es hier nicht einmal", so Lopez. Lotus mache seine Fortschritte eben auf der Strecke und nicht durch Gerede, kontert Lopez die vielen Gerüchte über den finanziellen Status des Teams.

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