Lotus überrascht mit Upgrade: Der E21 wird länger

, 17.08.2013

Lotus plant, in Spa ein Fahrzeug mit einem zehn Zentimeter längeren Radstand einzusetzen, zudem hofft das Team auf ein wirkungsvolles passives DRS

Lotus plant für das kommende Rennen in Spa einen besonderen Coup. In Belgien wird nicht nur das übliche Update-Paket am Start sein, der E21 soll sogar in einem grundlegenden Detail geändert werden. Wie 'auto motor und sport' berichtet, soll der Bolide von Kimi Räikkönen und Romain Grosjean einen zehn Zentimeter längeren Radstand bekommen. Damit benötigt Lotus auch eine längere Nase, damit der Abstand zwischen Frontflügel und Reifen erhalten bleibt.

Durch diese grundlegende Änderung am Fahrzeug wird auch ein neuer Crashtest vonnöten sein - oder besser gesagt zwei: ein Frontal- und ein Seitencrashtest. Warum sich das Team von Eric Boullier jetzt zu diesem Zeitpunkt für ein solch gravierendes Update kann unterschiedliche Gründe haben. Zum einen schafft eine Verlängerung des Radstandes nach vorne mehr Platz, um Luft zwischen Vorderrädern und Seitenkästen zu beruhigen, zum einen kann man so das Gewicht ein wenig nach hinten verlagern.

'auto motor und sport' spricht von einem Gerücht, dass der E21 ein spezielles Fahrwerk vorne im Auto verbaut haben soll, dass ein paar Kilogramm zu viel wiegen könnte. Das könnte einer der Gründe sein, warum beim Lotus vermehrt Graining an der Vorderachse beobachtet werden konnte - es lastet einfach zu viel Gewicht darauf. Die Änderung würde dieses Problem zumindest ein wenig lösen. Doch Technikchef Alan Permane betont: "Der längere Radstand hat nichts mit den neuen Pirelli-Reifen zu tun."

Eigentlich hatte Lotus die Verlängerung des Radstandes schon für den vorherigen Grand Prix am Hungaroring geplant, doch dort entschied man sich dagegen, weil der enge, kurvenreiche Kurs langen Autos nicht unbedingt entgegenkommt. Spa und Monza eignen sich aufgrund ihrer schnellen Natur eher für den Einsatz des Updates. Und noch ein System soll auf der Traditionsstrecke in Belgien wieder im Auto verbaut sein: Das passive DRS.

Schon seit längerem tüftelt Lotus an der Entwicklung des im Team einfach nur "The Device" genannten Systems, dass bei höherem Tempo für einen Strömungsabriss sorgen soll. Dadurch sind höhere Endgeschwindigkeiten möglich, gleichzeitig kann man den Flügel etwas steiler anstellen, was im kurvigen Mittelsektor in Belgien Zeit bringen sollte. "Für uns ist es ein Werkzeug, um die Rundenzeiten zu verbessern", bestätigt Permane. Laut ihm rechne man in Spa mit einem Zeitgewinn von drei bis vier Zehntelsekunden pro Runde.

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