Laut Marussia-Teammanager Graeme Lowdon habe Maria de Villota die besonderen Fähigkeiten entwickelt, die man in der Formel 1 brauche
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Auch fast ein halbes Jahr nach ihrem schweren Testunfall in Duxford, bei dem sie ihr rechtes Auge verlor, hat Marussia seine ehemalige Testfahrerin Maria de Villota noch nicht vergessen. Teammanager Graeme Lowdon denkt gerne an die Zusammenarbeit mit der Spanierin zurück und weist den Vorwurf, sie sei eine Quotenfrau gewesen, vehement zurück: "Maria ist eine sehr gute Rennfahrerin, war ein wertvolles Teammitglied und sehr beliebt."
Auch anderen Rennfahrerinnen wie Danica Patrick traut Lowdon grundsätzlich den Sprung in die Formel 1 zu: "Ich habe Danica in den Nachwuchsformeln beobachtet. Sie ist einige großartige Rennen gefahren und war sehr erfolgreich." Allerdings könne man bei Nachwuchspiloten - unabhängig vom Geschlecht - im Vorfeld nie sagen, ob sie sich in der Formel 1 etablieren können.
"Für die Formel 1 benötigt man besondere Fähigkeiten. Deshalb erreichen viele junge Fahrer irgendwann einen Punkt, von dem aus sie sich nicht mehr weiterentwickeln", so Lowdon. "Man muss bestimmte Fähigkeiten entwickeln, um in einem Formel-1-Auto schnell zu fahren." Diese liege vor allem an der Technologie der Autos: "Die Autos sind unglaublich komplex. Deswegen sind wir mit 70 Leuten an der Strecke."
"Neun oder zehn davon brauchen wir alleine, um den Motor anzulassen", witzelt Lowdon. Deshalb sei das technische Verständnis und die Kommunikation mit den Ingenieuren in der Formel 1 entscheidend. Vor allem in diesem Bereich sah Lowdon de Villota auf einem guten Weg. "Maria hat mit den Ingenieuren zusammengearbeitet und sich diese Fähigkeiten angeeignet. Leider passierte dann der Unfall, der alle im Team tief betroffen gemacht hat. Sie hatte bei der Zusammenarbeit mit den Ingenieuren und Mechanikern große Fortschritte gemacht."