Paddy Lowe sieht den besten Lewis Hamilton aller Zeiten in der Formel 1 - Toto Wolff schätzt Nico Rosbergs sportliche Leistung als besser ein als es aussieht
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Die Herangehensweise, zwei Fahrer ins Team zu holen, die sich gegenseitig zu Höchstleistungen antreiben, funktioniert bei Mercedes trotz aller Differenzen, die es in den vergangenen beiden Jahren gegeben hat. Technikchef Paddy Lowe ist von der Form, zu der sich die beiden Sternenfahrer gegenseitig angestachelt haben, mehr als begeistert. Mercedes holte in Russland den Konstrukteurstitel und feierte dies vergangene Woche in Brackley und Brixworth.
Besonders angetan zeigt sich Lowe von Lewis Hamilton, der in Austin seine dritte Fahrerweltmeisterschaft feiern kann. "Lewis ist immer ein spezieller Fahrer gewesen und ich denke, dass wir ihn jetzt auf dem absoluten Höhepunkt sehen. Er ist besser als je zuvor, daher ist er schwer zu schlagen", streut der 53-Jährige Rosen. Lowe hatte bereits zu McLaren-Zeiten mit Hamilton zusammengearbeitet und war an allen Siegen des Engländers beteiligt.
Während Hamilton für seine starke Saison ein Lob nach dem anderen einfährt, ist die Lage für Nico Rosberg schwieriger. Seit einigen Rennen strauchelt er mit der Technik. Toto Wolff will ihn daher nicht vergessen. "Es stimmt: Nicos sportliche Leistung ist höher einzuschätzen als die Punkte es zeigen", sagt er gegenüber 'Spox'. "Die Formel 1 ist nun mal ein mechanischer Sport. Man muss sich auf die Technik verlassen können. Im letzten Jahr ist das Pendel eher gegen Lewis ausgeschlagen."
Lowe fasst zusammen: "Sie sind beide auf ihrem Gipfel und das ist gigantisch für uns." Besonders lobt er die Zusammenarbeit der beiden Fahrer, die sich in den vergangenen beiden Jahren nicht immer einig waren. "Wir haben Fortschritte darin gemacht, wie die Fahrer zusammenarbeiten und haben zur gleichen Zeit den Wettbewerb zwischen ihnen aufrechterhalten." Krisen zwischen den beiden Piloten arteten 2014 noch öfter zum "Krieg der Sterne" aus, während in dieser Saison bei Ungereimtheiten die Flamme deutlich kleiner gehalten wird.
Beide gegeneinander fahren zu lassen ist durchaus im Sinne von Mercedes. Nicht nur, weil sich die Piloten dadurch zu Höchstleistungen anstacheln, sondern auch für die Zuschauer, wie Lowe glaubt: "Wir wollen ein tolles Spektakel liefern. Deshalb sind wir hier und ich denke, uns gelingt das, ohne dass wir größere Spannungen zwischen den Fahrern haben." Hamilton kann am Sonntag Weltmeister werden, wenn er neun Punkte mehr als Vettel und zwei mehr als Rosberg holt .