Wie Williams-Technikchef Paddy Lowe das Soundproblem für die TV-Zuschauer lösen will und welche Fortschritte diesbezüglich bereits erzielt wurden
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Der schwache Sound der V6-Turbos ist auch vier Jahre nach deren Einführung ein heißes Thema. Während das Antriebsreglement ab 2021 eine Verbesserung über eine höhere Drehzahl vorsieht, will man bei der TV-Soundspur nun zusätzlich Hand anlegen. "Der Sound im TV muss nicht dem gleichen, was man draußen hört", findet Williams-Technikchef Paddy Lowe. "Das könnte eine Gelegenheit sein."
Er verweist auf eine Untersuchung vor zwei Jahren, als an unterschiedlichen Punkten Mikrophone angebracht wurden, um den Sound zu verbessern. "Wir haben zwar nichts gefunden, was laut FOM (Formula One Management; Anm. d. Red.) eine Verbesserung darstellte, was ich damals etwas seltsam fand, aber wenn wir uns die Sache wieder ansehen und etwas finden, dann wäre das doch fantastisch."
Interessante Aussagen, denn Liberty Media hat mit dem Australier David Hill bereits einen Experten für TV-Übertragungstechnik beauftragt, um den TV-Sound der Formel-1-Boliden zu optimieren. Ein in Verbindung mit einer deutschen Firma hergesteltes Keramikmikrophon soll dabei an das Auspuffendrohr des Boliden geklebt werden und eine beeindruckendere Soundkulisse in die TV-Haushalte liefern.
Um diesbezüglich Fortschritte zu erzielen, war Hill bereits bei einigen Rennen im Jahr 2017 vor Ort. Wie seine Forschungen tatsächlich voranschreiten, ist nicht bekannt. Im Jahr 2014 wurde auch in Erwägung gezogen, den Sound der Boliden gänzlich über ein Sounddesign zu gestalten. Von dieser Idee, das Geräusch für die Zuschauer an der Strecke auf künstliche Art und Weise herzustellen, hat man aber wieder Abstand genommen.