"Mad-Nose-Day" in Jerez: Räikkönen fährt Bestzeit

, 28.01.2014

Verrückte Nasen, ein Unfall von Lewis Hamilton, erste Meter von Sebastian Vettel und Bestzeit für Kimi Räikkönen: Das war der erste Tag der Wintertests 2014

Die Formel-1-Generation 2014 mag in den Augen vieler Betrachter nicht die schönste aller Zeiten sein, aber noch nie zuvor war das Interesse an einem ersten Testtag so groß wie heute in Jerez de la Frontera. Nicht nur, dass das Medienzentrum an der Strecke vollgestopft mit Journalisten aus aller Welt ist, ging es auch im Internet rund - einerseits auf Fachportalen wie dem unseren, andererseits aber auch in den sozialen Netzwerken wie Twitter & Facebook .

Der erste Fahrer auf der Strecke war Lewis Hamilton, aber der Silberpfeil-Pilot war auch der Erste in den Reifenstapeln: Etwa zur Halbzeit der Session löste sich der Frontflügel von seinem F1 W05, sodass er in Kurve 1 die Kontrolle über das Fahrzeug verlor. Hamilton hatte bis dahin aber immerhin 18 Runden abgespult - genug, um ein Gefühl für das neue Arbeitsgerät zu bekommen. "Das Auto fühlt sich gut an. Es war ein positiver Tag", lautet seine Bilanz, trotz Unfall.

Schon 2013 war Mercedes mit einem Unfall in den Winter gestartet, aber Toto Wolff will das technische Gebrechen nicht überbewerten: "Dafür sind wir hier, um solche Probleme zu entdecken, bevor wir Rennen fahren", sagt der Sportchef. "Wir haben 18 Runden und die wichtigsten Checks absolviert. Das Auto muss jetzt repariert werden, was am Beginn der Wintertests eine Herausforderung für sich ist, weil wir noch nicht viele Ersatzteile parat haben."

Hamiltons Bestzeit von 1:27.820 Minuten war immerhin schnell genug, um in der Gesamtwertung des ersten Tages den zweiten Platz zu belegen. Am besten lief es für Kimi Räikkönen und den neuen Ferrari: Der "Iceman" musste zwar am Morgen einmal auf Befehl der Ingenieure hin abstellen, doch später stellte sich heraus, dass das gar nicht notwendig gewesen wäre. Am Nachmittag kam er auf stattliche 31 Runden und die absolute Bestzeit von 1:27.104 Minuten.

Was das Zeitentableau des ersten Tages zu bedeuten hat? Gar nichts! Zu Beginn der Entwicklungsphase eines radikal neuen Reglements geht es vor allem darum, Systeme zu checken und erste Schritte zu machen. Das gelang am späteren Nachmittag auch noch Caterham (mit extrem auffälliger Nase am CT05) und Williams, die zuvor noch an ihren Autos gearbeitet hatten, mit ersten Installationsrunden. Vom neuen McLaren war hingegen wegen elektrischer Probleme nichts zu sehen.

Lediglich sechs Fahrer trugen sich in den acht Stunden ins Klassement ein - neben Räikkönen und Hamilton auch noch Valtteri Bottas (Williams), Sergio Perez (Force India), Jean-Eric Vergne (Toro Rosso), der jedoch für eine der vier roten Flaggen sorgte, und Esteban Gutierrez (Sauber). Einen weiteren Abbruch verursachte Perez bereits am Vormittag. Der Mexikaner blieb aber ebenso ohne Zeit wie Marcus Ericsson (Caterham).

Dass Lotus und Marussia heute nicht fahren würden, stand schon vorher fest. Ungewöhnlich allerdings, dass Red Bull mit Weltmeister Sebastian Vettel am Steuer erst auf die Strecke gehen konnte, als es in den letzten 20 Minuten zu regnen begann. Ursächlich dafür war unter anderem, dass das Team über Nacht eine Feder der Hinterradaufhängung verkehrt montiert hatte. Vettel drehte trotzdem immerhin noch drei Runden.

"Es ist nicht gut gelaufen", findet der Weltmeister. "Es ging vor allem darum, am heutigen Tag überhaupt noch ein bisschen zu fahren. Jetzt haben wir ein bisschen Zeit bis morgen, um das auszuwerten. Aber es gibt jede Menge zu tun." Auch wegen eines kleinen Feuers: "Es war kein schlimmer Brand. Ich denke, dass irgendwo etwas zu heiß geworden ist, gerade von den ganzen Hitzeschildern, von denen es einige gibt. Aber nichts Dramatisches."

Eines zeigte sich am ersten Tag schon deutlich: Das neue Reglement stellt für die Teams, die vor dem ersten Rennen nur noch elf Testtage zur Verfügung haben, eine echte Herkulesaufgabe dar.

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