Der Rauswurf ist offiziell: Magnussen erfuhr es von der Sekretärin Ron Dennis', hält aber an seiner Formel-1-Rückkehr schon 2016 fest und glaubt an einen WM-Titel
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McLarens Patron Ron Dennis ist Zeit seines Lebens nicht für ausufernde Herzlichkeit bekannt. Mit seinem ehemaligen Zögling Kevin Magnussen ging er jedoch besonders schroff um, wie der Däne im Gespräch mit 'Motorsport.com' berichtet. Demnach teilte ihm Dennis' Assistentin Justine Bowen am 5. Oktober via E-Mail mit, dass er im Rennstall aus Woking auch als Testpilot keine Zukunft mehr hätte. "Sie bestand aus einem kurzen Absatz", berichtet Magnussen und bestätigt damit seine bisher nicht von offizieller Setie verkündete Trennung. "Und sie kam an meinem Geburtstag an."
Für den 23-Jährigen, der bereits im Winter zuvor degradiert wurde, kam die Nachricht nach der Bestätigung Jenson Buttons als Einsatzpilot neben Fernando Alonso nicht überraschend. Ergo wusste er auch mit der schlechten Kunde umzugehen. "Es hat mich nicht gestört", sagt Magnussen. "Es ist nur ein Detail am Rande, oder? Es lohnt sich nicht, aus so einer Mücke einen Elefanten zu machen." Auch die erste McLaren-Enttäuschung vor einem Jahr hat er abgehakt und findet: "Graue Vorgeschichte."
Im Dezember 2014 jedoch hätte die Sache geschmerzt. "Ich war am Boden zerstört. Weihnachten war nicht toll." Auch die Zeit als Test- und Ersatzfahrer war für Magnussen kein Genuss, vielmehr bezeichnet er sie als "frustrierend", weil er für den Wettbewerb geboren worden sei. "Ich fahre Rennen seit ich sechs Jahre alt war. Rennen sind das, was mich ausmacht. Rennen sind mein Leben." Auf seine Zeit im Traditionsrennstall blickt er mit gemischten Gefühlen zurück. Er sei stets selbst sein schärfster Kritiker und nur mit einem Sieg zufrieden gewesen, bewertet er sportliche Leistungen.
Magnussen, dem es im vergangenen Winter an Zeit mangelte, sich nach Alternativen umzusehen, will sich trotz kaum noch freier Formel-1-Cockpits für 2016 einen Drive in der Königsklasse sichern. "Es hatte gute Gespräche mit einer Reihe von Teams und einige davon laufen noch. Ich habe Chancen", so der Mann aus Roskilde. "Meine Absichten sind die gleichen. Ich weiß, wie man Rennen gewinnt, wie man Titel gewinnt. Ich will noch immer Formel-1-Weltmeister werden. Das wird sich nicht ändern."