Magnussen nervös? "Na klar!"

, 24.01.2014

Kevin Magnussen kann seine erste Ausfahrt im neuen MP4-29 kaum erwarten - Sowohl die Fahrbarkeit des Boliden als auch die Arbeit mit McLaren begeistert ihn

Für Kevin Magnussen rückt das ganz große Ziel immer näher - in wenigen Tagen wird er in seinem ersten eigenen Formel-1-Auto Platz nehmen dürfen. Mit dem Release des neuen MP4-29 äußert sich der junge Däne zu seinen Fortschritten im Winter und seinen Hoffnungen für die kommenden Monate. "Es war hart, aber ich konnte diese Disziplin und Konzentration den Winter über auch genießen. Ich freue mich darauf, in Jerez anzukommen, in den blauen Himmel zu schauen und dieses Auto zu fahren", schwärmt der 21-Jährige.

"Es wird sich wahnsinnig gut anfühlen, zum ersten Mal aus der Boxengasse zu fahren", so Magnussen weiter. "Ich glaube aber nicht, dass wir sehen werden, wer wirklich konkurrenzfähig ist - das wissen wir frühestens beim Bahrain-Test, vielleicht auch erst später." Eine gewisse Nervosität will er gar nicht erst abstreiten: "Na klar! Du kommst niemals an den Punkt, wo du dich wirklich vollständig bereit fühlst - es gibt eigentlich immer noch mehr, was du tun könntest. Aber ich denke, das geht jedem Team und Fahrer zu diesem Zeitpunkt so. Ich persönlich muss sichergehen, dass ich so gut vorbereitet bin, wie es realistisch gesehen nur irgendwie geht."

Zeit zum Ausruhen hatte Magnussen in den vergangenen Monaten nicht wirklich: "Es ist kein Geheimnis, dass ich in Woking lebe. Ich besuche das McLaren-Technologie-Zentrum jeden Tag. Ich habe jeden Tag, der mir zur Verfügung stand, gearbeitet. Das ist eine konstante Lernkurve, aber es macht Spaß mit einer solchen Gruppe von Leuten, mit der du so eng zusammenzuarbeitest. Natürlich habe ich im Bereich Medienarbeit und Marketing noch nicht allzu viel mitbekommen. Ich war bislang in einer Art Kokon, aber ich freue mich auch darauf."

Über den Winter hinweg habe Magnussen nur ein Ziel gehabt: "Mich zu integrieren und die Leute kennenzulernen, sodass ich direkt Gas geben kann, wenn ich Ende diesen Monats im Auto sitzen werde." Jenes Kennenlernen der neuen Umgebung schätzt er auch als eine der schwierigsten Aufgaben des Jahres ein. Was ihn an McLaren total begeistert, sei der große Einfluss, den ein Fahrer bei der Entwicklung habe: "Die hören sich dein Feedback an, und dann kommst du das nächste Mal in den Simulator und findest deine Wünsche bereits vor. Das ist echt beeindruckend und ermutigt mich."

Die realen Fahreigenschaften des neuen MP4-29 kennenzulernen, kann er kaum erwarten: "Das Auto wird sich anders verhalten als noch im vergangenen Jahr. Generell hat es viel mehr Power, zudem ist der Anpressdruck anders. Wir werden mehr Ausritte von der Strecke sehen, mehr Fahrfehler." Die Autos der Vorsaison seien so ziemlich am Höhepunkt ihrer Möglichkeiten gewesen, "sie waren so verdammt gut. Klar war es immer noch schwer, der Schnellste zu sein, aber das Auto war einfacher zu fahren, denke ich."

"Es macht eine Menge Spaß zu fahren, einfach die alte Schule", berichtet Magnussen aus seiner Simulatorerfahrung heraus. "Es wird eine große Herausforderung. Das Hauptziel beim Test wird sein, einen eigenen Fahrstil zu finden." So gesehen kommen ihm die Regeländerungen etwas entgegen: "Beim Test in Jerez ist es für jeden neu, es sollte keine großen Unterschiede geben. Erfolge werden sich nur dann zeigen, wenn wir auch über die Saison hinweg Schritt halten können. Ich weiß, dass die Ingenieure permanent neue Dinge entwickeln; ich glaube, wir gehen mit großem Potenzial in die Saison."

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