Pastor Maldonados Chancen auf einen Renault-Verbleib sind durch die Staatskrise in Venezuela nur noch minimal - Kevin Magnussen steht vor der Unterschrift
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Ex-McLaren-Pilot Kevin Magnussen steht vor seinem Formel-1-Comeback. Laut den Kollegen von 'Autosport' wird der 23-jährige Däne in den kommenden Tagen beim Renault-Team unterschreiben und dort den Venezolaner Pastor Maldonado ersetzen. Der ehemalige Lotus-Renntall möchte am kommenden Mittwoch in Paris sein neues Formel-1-Programm und dabei seine Fahrer vorstellen.
Während Rookie Jolyon Palmer fest im Sattel sitzt, sieht es nun so aus, als müsste Maldonado sein Cockpit räumen, obwohl er einen Vertrag besitzt. Gund dafür sind die Tubulenzen von Maldonados Sponsor PDVSA. Die staatliche venezolanische Ölfirma, die Maldonados Karriere mit rund 30 Millionen Euro Jahres-Mitgift finanziert, schlitterte durch den massiv gesunkenen Ölpreis in große Probleme. Das wirkt sich auf die gesamte venezolanische Wirtschaft aus: Der Internationale Währungsfonds IWF schätzt die Inflation derzeit auf 720 Prozent.
Noch kann nicht ausgeschlossen werden, dass Maldonado die Verhandlungen noch einmal aufnehmen kann, aber die Zeichen stehen nach fünf Formel-1-Jahren klar auf Abschied. Dabei hatte PDVSA vor rund zehn Tagen noch kommuniziert, dass man auf die Vereinbarungen mit Renault aus dem Vorjahr bestehe und nichts davon wisse, dass Magnussen Maldonados Cockpit übernehmen soll.
Renault hatte ursprünglich mit den Ölgeldern des Venezolaners gerechnet, der in der Formel 1 mit Williams in Barcelona 2012 immerhin einen Grand Prix für sich entschied, aber wegen seiner zahlreichen Unfälle viel Kritik einheimste. Verliert er nun wirklich sein Renault-Cockpit, dann bleibt ihm nur noch die letzte Option Manor-Marussia, wo noch keine Fahrer bestätigt wurden.
Für Magnussen wäre das Comeback währenddessen ein großer Erfolg. Der Sohn von Ex-Formel-1-Pilot Jan Magnussen debütierte 2014 bei McLaren sensationell mit einem zweiten Platz in Melbourne, konnte aber dann die hohen Erwartungen nur bedingt erfüllen und wurde mit Saisonende gegen den zweimaligen Weltmeister Fernando Alonso ausgetauscht und zum Ersatzmann degradiert.
Der Youngster kam zwar durch Alonsos Testunfall im Vorjahr in Australien noch einmal unerwartet zu McLaren-Rennehren. Da ihm der Rennstall von Ron Dennis aber keine Perspektiven bieten konnte, verließ er mit Saisonende das Team. Mit Palmer und Magnussen hätte Renault eine der unerfahrensten Fahrerpaarungen (insgesamt nur 20 Starts).