Der FIAT-Boss glaubt, dass Alfa Romeo als Chassisbauer und Antriebshersteller auch ohne Ferrari-Hilfe bestehen kann - Stand Audi kurz vor dem Einstieg?
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Sergio Marchionne bastelt weiter an seinem Plan, Alfa Romeo zu einer überraschenden Formel-1-Rückkehr zu verhelfen. Im Gespräch mit der 'Gazzetta dello Sport' kokettiert der Ferrari-Präsident und FIAT-Boss mit der Idee, in Mailand ein Werksteam aus der Taufe zu heben. Dabei stellt er eine Zusammenarbeit mit der Scuderia in Aussicht, hält sie aber nicht für notwendig: "Alfa Romeo ist in der Lage, ein eigenes Chassis zu bauen - genau wie sie in der Lage sind, ihren eigenen Antrieb zu entwickeln."
Für Marchionne steht fest, dass weitere von den Straßen bekannte Größen des Automobilbaus die Königsklasse des Motorsports bereichern müssten. "Die Leute, die behaupten, Red Bull sei zu hart zu seinem Antriebspartner gewesen, liegen richtig", spielt er auf die harschen Kommentare in der Causa Renault an und glaubt, dass die Formel 1 Schaden genommen hätte, wären die Franzosen ausgestiegen: "Am Ende muss es doch mit dem Sport weitergehen. Wichtig ist, dass neue Hersteller kommen."
Alfa Romeo würde ein Engagement wohl als reine Marketingmaßnahme betrachten. Schließlich soll die Marke aus Mailand das sportliche Image im FIAT-Konzern übernehmen, nachdem Ferrari eigenständig geworden ist. "Sie müssen es in Erwägung ziehen, in die Formel 1 zurückzukehren, um ihrem Namen wieder alle Ehre zu machen", unterstreicht Marchionne und erteilt der Le-Mans-Szene respektive der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) eine Absage: "Ich sehe sie eher in der Formel 1."
Welches Ziel Marchionne damit verfolgt, den seit langer Zeit gehandelten Namen Audi ins Spiel zu bringen, bliebt unklar. Offiziell kommuniziert ist, dass die Ingolstädter einen Einstieg regelmäßig prüfen. Eine Machbarkeitsstudie wurde bereits durchgeführt. Dass es bis Herbst 2015 konkrete Pläne gegeben hätte, wurde jedoch unlängst dementiert. Trotzdem meint Marchionne mit Verweis auf den Abgasskandal: "Audi hätte einsteigen können, sie waren startklar, aber es platzte die Bombe bei Volkswagen."