Marco Fainello: Ein Simulator ist kein Streckenersatz

, 23.12.2009

In der Formel 1 der Zukunft werden die Simulatoren eine immer wichtigere Rolle spielen, Marco Fainello erklärt warum und wie sie helfen.

Nach vielen Jahren harter Arbeit und Forschung im FIAT Forschungszentrum, hat sich Ferrari entschieden einen wichtigen Schritt zu vollziehen: Man baute einen Simulator, basierend auf einen der besten Leistungsumfänge. Um einen besseren Einblick in das Konzept zu bekommen, stellt www.ferrari.com in einem Interview mit Marco Fainello das Design des Simulators vor.

Kannst Du uns erst einmal genauer erklären was ein Simulator ist?

"Im Grunde genommen besteht er aus dem Cockpit eines Formel 1 Autos, umgeben von einem Bild, das der Fahrer sehen würde, wenn er auf der Strecke ist. Das schließt auch mit ein, was zum Beispiel in einem Rückspiegel zu sehen wäre. Das Cockpit ist genauso aufgebaut wie ein echtes Formel 1-Auto, die Ausrüstung ist identisch (Pedale, Lenkung und so weiter). Das alles ist auf einer Grundform aufgebaut, auf der viele mögliche Bewegungen in jegliche Richtung simuliert werden können. Damit erzeugen sie, was der Fahrer fühlt, wenn er im Auto sitzt. Natürlich ist es unmöglich alle Varianten zu erzeugen die in einem wirklichen Auto auftreten, das würde eine Fläche verlangen, die so groß ist, wie ein wirkliche Rennestrecke. Daher werden bestimmte Bewegungen herausgesucht und künstlich erzeugt und zwar so, dass sie mit dem verfügbaren Platz vereinbar sind und auch nützlich im Sinne der Forschung sind und was der Fahrer auf der Strecke fühlen würde."

Was sieht der Fahrer, wenn er im Cockpit sitzt?

"Die Strecke wird von einem speziellen Computer reproduziert und benutzt dazu 3D-Graphik, dazu gehören auch bestimmte Objekte, die am Streckenrand sind und im Hintergrund, die Strecke selbst und ihre Charakteristik, was Kerbs und die Streckenoberfläche betrifft. Des weiteren haben wir alles so abgebildet, dass auch die jeweilige Position der Sonne und die Schatten realistisch kreiert werden und wir können Streckentemperaturen, Lufttemperatur und Windstärke, sowie Richtung variieren."

Was ist die wahre Aufgabenstellung des Simulators?

"Kein Simulator kann das wahre Gefühl was ein Fahrer hat wenn er fährt ersetzen, dafür ist der Mensch zu sensibel, besonders Rennfahrer, die in der Formel 1 unterwegs sind. Es ist noch zu schwierig ein perfektes Abbild zu kreieren. Was alles vor sich geht, wenn man auf einer Strecke fährt, denn man sitzt in einem Zimmer. Dennoch, die Simulatoren ermöglichen uns einige Erfahrungen künstlich zu erzeugen (die Sicht, einwirkende Kräfte, Bewegungen, Vibrationen und Geräusche). An mancher Stelle sind diese identisch, bei anderen nur ähnlich, aber immer noch nah genug am Original. Das bedeutet also, dass es möglich ist das Model eines echten Fahrzeugs zu fahren und die Eindrücke virtuell zu erzeugen. Mit erfahrenen Fahrern und Ingenieuren, die die Daten analysieren ist es möglich mit solchen Tests durch Simulatoren ein Auto weiter zu entwickeln. Zudem hilft es heraus zu finden, wie man das Auto effektiver fahren kann.

Es gibt noch andere Vorteile, die Tests sind völlig ungefährlich und sie senken die Kosten, was die Logistik und das Equipment betrifft. Es spart außerdem Zeit und man ist nicht von den Launen des Wetters abhängig, das kann man ja so einstellen, wie man es gerade braucht und zudem ist es auch umweltfreundlicher, wenn man es mit den echten Tests vergleicht. Es wird viel weniger Energie verbraucht."

Könnte der Simulator die Entwicklung auf der Strecke komplett ersetzen?

"Fahrsimulatoren können nicht ersetzen was auf einer richtigen Strecke erfahren wird, nein. Aber wie andere Berechnungsmethoden und Prüfstände (der Simulator ist eine Mischung auf beiden Methoden) kann er viele Aufschlüsse über Design und Weiterentwicklung geben, vor allem für neue Teile und damit auch weiter die Kosten reduzieren."

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