Marko: "Fürchten Lotus mehr als Ferrari"

, 24.04.2013

Red Bulls Motorsportkonsulent Helmut Marko gibt die Lotus-Performance Rätsel auf, sieht das Räikkönen-Team als härtesten Rivalen und relativiert die Red-Bull-Dominanz

Bereits im Vorjahr gelang es Red Bull in Bahrain mit Sebastian Vettel, den Sieg davonzutragen. Dennoch blieb die restliche Saison heißumkämpft. Auch dieses Jahr geht Red Bulls Motorsportkonsulent Helmut Marko nach der überlegenen Darbietung des Weltmeisters auf dem Bahrain International Circuit nicht von einem Durchbruch in der Weltmeisterschaft aus, auch wenn die Konkurrenz nach dem Rennen über die starke Performance des RB9 rätselte.

Der Österreicher führt die Dominanz gegenüber der 'Kleinen Zeitung' vor allem auf die fahrerische Meisterleistung Vettels zurück: "Sebastian hat einfach einmal mehr einen perfekten Job hingelegt. Er ist relativ rasch an Alonso und auch an Rosberg vorbeigekommen, hatte dadurch unerwartet und schon sehr früh freie Fahrt. Da kann man dann wesentlich schonender mit den Reifen umgehen, als wenn man mitten im Pulk um Positionen kämpfen muss."

Lotus derzeit schärfster Red-Bull-Rivale?

Das Gegenbeispiel war Teamkollege Mark Webber, der oft in Zweikämpfe verwickelt war und kurz vor der Zielflagge zwei Rivalen ziehen lassen musste, weil die Reifen kaputt waren. "Seine Reifen haben genauso abgebaut, wie wir es ursprünglich auf der Rechnung gehabt haben", verrät Marko, der sich nach dem Freitag-Training wegen der Gummis noch größte Sorgen gemacht hatte: "Da meinten wir eher, dass das nix wird."

Doch wie geht es nun in der Formel-1-WM weiter? Kann sich Red Bull an der Spitze behaupten? Und wen fürchtet Marko als härtesten Rivalen? Der Motorsportkonsulent gibt eine überraschende Antwort: "Uns war schon lange klar, dass Lotus der schärfste Gegner sein wird. Lotus fürchten wir momentan mehr als Ferrari." Dass Räikkönen am Ende doch deutlich unterlegen war, führt Marko auf die schlechte Startposition zurück - der Finne fuhr nur von Platz acht los.

Red Bull tappt im Dunkeln

Schon öfter in dieser Saison konnte Lotus sein Potenzial im Rennen wegen mäßiger Startplätze nicht ganz ausspielen - Lotus-Teamchef Eric Boullier stellte aber nach dem Grand Prix von Bahrain klar, dass sein Team nicht wie 2012 unter einer grundsätzlichen Qualifying-Schwäche leidet, sondern nur mit der Medium-Mischung nicht zurecht kommt. Gelingt es der Truppe aus Enstone, dieses Problem zu lösen oder bringt Pirelli andere Mischungen zu den Rennen, könnte Lotus Red Bull herausfordern.

Red Bull tappt derzeit im Dunkeln, wie es Lotus gelingt, derart die Reifen zu schonen. "Was die Lotus im Rennen so schnell macht, ist uns ein Rätsel", wundert sich Marko. "Wir wissen es wie gesagt nicht." Seiner Meinung nach "sieht es derzeit so aus", als würde Lotus 2013 der schärfste WM-Rivale werden. "Aber wir sind erst vier Rennen gefahren. Da kann sich schon noch etwas ändern."

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