Während Red Bull Lewis Hamilton als Nummer eins bei Mercedes wähnt und sich auf einen Angriff gefasst macht, rüsten die Silberpfeile auf
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Der Weltmeisterschaftszug für Nico Rosberg scheint in dieser Saison abgefahren zu sein. Obwohl der Deutsche im Gegensatz zu seinem Teamkollegen Lewis Hamilton bereits zweimal gewinnen konnte, beträgt der Abstand in der Gesamtwertung bereits 40 Punkte auf den Briten. Wenn es nach Red Bull geht, dann hat Rosberg zukünftig den Nummer-Zwei-Status inne und darf Hamilton assistieren. Derweil rüstet sich Mercedes zur Aufholjagt, was auch der Konkurrenz nicht entgangen ist.
Laut Informationen von 'Auto Bild motorsport' kümmert sich der von McLaren abgeworbene Cheftechniker Paddy Lowe um den F1 W04. Mercedes-Teamchef Ross Brawn sagt dazu passend: "Wir werden das Entwicklungstempo hochhalten." Diese Ansage lässt die Konkurrenz nicht kalt. "Wir nehmen Mercedes sehr ernst", entgegnet Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko.
Hamilton konnte in Ungarn den ersten Grand Prix für seinen neuen Arbeitgeber gewinnen und liegt aktuell 48 Punkte - was ungefähr zwei Rennsiegen entspricht - hinter Klassenprimus Sebastian Vettel. Doch Marko relativiert: "Wir lagen im letzten Jahr nach der Sommerpause 44 Zähler hinter Alonso - und wurden trotzdem noch Weltmeister. Das zeigt, wie schnell es gehen kann." Dann betont der 70-Jährige etwas, was Rosberg so gar nicht schmecken dürfte. "Sie wittern jetzt ihre Chance und werden alles auf Hamilton setzen."
Obwohl im Hause Mercedes, zuletzt durch Aufsichtsrat Niki Lauda, stets betont wird, dass man mit beiden Fahrern sehr zufrieden sei und es keinen Nummer-Eins-Piloten gäbe, ist eine Stallorder zugunsten Hamiltons in Hinblick auf den Rückstand Rosbergs in der Gesamtwertung nicht mehr ausgeschlossen.
Der Deutsche hat nach zehn von 19 Rennen 40 Punkte Rückstand auf seinen Teamkollegen. Die Differenz zu Vettel beträgt gar 88 Zähler. Vielleicht muntert den 28-Jährigen das Lob seines ehemaligen Teamkollegen Michael Schumacher auf: "Dass Nico auf Augenhöhe mit Lewis fährt, zeigt doch, wie gut Nico ist", so der siebenmalige Formel-1-Weltmeister.