Das Manor/Marussia-Team hat insgesamt 56 Millionen Euro Schulden bei mehr als 200 Firmen - Anspruch auf FOM-Preisgelder könnte durch Insolvenz erlöschen
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Das Manor-Team (ehemals Marussia) hat die Hoffnung auf ein Antreten beim Auftakt der Formel-1-Saison 2015 am 15. März in Melbourne noch nicht aufgegeben. Momentan spricht jedoch nicht viel dafür, dass dies gelingen wird - unter anderem das Veto mehrerer Teams, ein adaptiertes 2014er-Auto einsetzen zu dürfen.
Indes geht aus dem Bericht der Insolvenzverwalter von FRP Advisory erstmals detailliert hervor, wie der Schuldenstand des Teams tatsächlich ist. Betroffen sind mehr als 200 Firmen, denen Manor/Marussia insgesamt 41,5 Millionen Britische Pfund (umgerechnet 56 Millionen Euro) schuldet. Auf der Gläubigerliste tauchen namhafte Partner wie Ferrari (22,3 Millionen Euro), McLaren (9,6 Millionen) und sogar die FIA auf.
Durch die Insolvenz könnte das Team übrigens alle Ansprüche auf Preisgelder aus dem berühmten FOM-Topf verlieren. Denn im begleitenden Prospekt, der für den (vorerst verschobenen) Börsengang der Formel 1 vorbereitet wurde, heißt es auf Seite 179, dass "die Rechte und Verpflichtungen eines Teams erlöschen, wenn es (...) insolvent ist".
Manor/Marussia hätte 2015 bei einem normalen Fortbestand in der Formel 1 Ansprüche in der Höhe von rund 45 Millionen Euro geltend machen können. Schlüssel dazu ist der neunte Platz, den Jules Bianchi beim Grand Prix in Monte Carlo erreicht hat und dem Team den neunten Rang in der Formel-1-Konstrukteurswertung 2014 sicherte, noch vor Sauber und Caterham.