Massa: In Japan bleibt der Kummerkasten leer

, 02.10.2012

Der Ferrari-Pilot zieht Motivation aus einer Pole-Position, die sechs Jahre zurückliegt und betont, trotz seiner noch nicht spruchreifen Zukunft ohne Druck zu fahren

Die Spatzen pfeifen es von Maranellos Dächern: Felipe Massa steht kurz vor der Unterschrift bei Ferrari für eine weitere Saison. Im Vorfeld des Japan-Grand-Prix gibt sich der Brasilianer entsprechend gelassen. "Natürlich ist meine Zukunft wichtig, aber jetzt sind Resultate die Hauptsache - das bedeutet, dass ich mich auf jedes Rennen einzeln konzentrieren muss", erklärt Massa. "Ich weiß, zu was ich fähig bin, was ich für das Team tun kann und wo meine Stärken liegen", gibt er sich selbstbewusst.

Massa glaubt, dass er damit nicht allein auf weiter Flur steht. "Auch die Truppe ist sich darüber im Klaren, weil ich mit ihnen nicht erst seit gestern zusammenarbeite. Der beste Plan ist es, ohne Sorgen um meine Zukunft Rennen zu fahren", betont der 31-Jährige, der seit 2006 für die Scuderia ins Lenkrad greift. Seitdem hat er auch gelernt, sich auf die heißen Phasen einer Saison akribisch vorzubereiten. Tage, wie sie jetzt anstehen: mit sechs Rennen, abhalten in drei Doppelpacks.

In Japan ein Mal auf dem Podium

Für den elffachen Grand-Prix-Sieger Routine: "Die Vorbereitung ist mehr oder weniger die gleiche, obwohl Suzuka physisch fordernder ist als andere Strecken. Die Hochgeschwindigkeitskurven verlangen der Muskulatur einiges ab", bemerkt Massa, der den Nacken als Vorbereitung auf hohe G-Kräfte ganz besonders trainiert hat. "Es ist der letzte Teil der Saison und man muss sich darauf vorbereiten, viel zu reisen. Wo immer du hinfliegst, steht noch eine lange Anreise zur Strecke an."

Auf der Bahn unweit von Nagoya, die Massa als "schwierig und komplex, wo der Fahrer den Unterschied machen kann" bezeichnet, feierte der Ferrari-Pilot im Jahr 2006 seinen größten Erfolg. Damals fuhr er auf Pole-Position und kam im Rennen auf Rang zwei ins Ziel - sein bisher einziger Podiumsbesuch. "Es fühlt sich gut an, auf einer Strecke, wo Aggression in den Kurven gefragt ist, der schnellste Mann im Qualifying zu sein." Ein Sieg war ihmdamals allerdings nicht vergönnt.

Stärke in Silverstone macht Mut

Sondern Fernando Alonso, damals Renault-Konkurrent, heute Teamkollege bei der Scuderia. Da käme es Massa gerade gelegen, sollte sich Geschichte wiederholen. "Es wäre fantastisch und toll für unsere Situationen in beiden Weltmeisterschafts-Wertungen", glaubt er. "Unser Auto kann in Suzuka konkurrenzfähig sein, weil die schnelle Strecke dem F2012 liegt. Das zeigt unsere Leistung in Silverstone, einer Piste mit einer ähnlichen Charakteristik, was Abtrieb und Setup angeht."

Nach dem Besuch im Land der aufgehenden Sonne geht es für den Formel-1-Tross weiter nach Korea. Massa bezeichnet jedes der noch ausstehenden Rennen als sehr wichtig für ihn und Alonso. "Das Auto hat sich seit dem Test in Mugello stark verändert und wir haben uns in dieser Zeit entwickelt. Wir haben fast immer neue Teile an die Strecke gebracht, bei jedem Rennen. Der Job dreht sich nur darum, einen Punkt mehr als die anderen einzufahren, wenn es zum letzten Grand Prix geht."

Optimismus ist dem Brasilianer nicht fremd: "Hoffentlich können wir uns auch in den abschließenden Rennen so steigern wie bisher", blickt Massa voraus, der sich als Japan-Fan outet: "Die Menschen, ihre Lebensweise, ihre Bildung und ich liebe es, japanisch zu essen. Das tue ich überall auf der Welt, aber im Land selbst ist es etwas Besonderes. Ich freue mich auch auf einen Besuch in Tokio."

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