2007 konnte im Ungarn-Rennen nur Kimi Räikkönen überzeugen. Ein Jahr später ist es der Finne, der sich anders als Felipe Massa außer Form präsentiert...
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Drei Boxenstopps, viele erstaunte Gesichter, ein strahlender Michael Schumacher: So lauteten vor zehn Jahren die prägnantesten Merkmale des Ungarn-Grand-Prix. Mit einer bis dahin unversuchten Strategie extrem kurzer Stint und einer fahrerisch gelungenen Umsetzung des späteren Vizeweltmeisters hatte man der Konkurrenz von McLaren Mercedes 1998 in Budapest einen unerwarteten Schlag versetzt. Und auch diesmal müssen die Italiener auf Geniestreiche hoffen, um die Silbernen von den Startplätzen drei und sechs aus noch aufhalten zu können...
"Es ist schade, dass ich es in Q3 nicht mehr geschafft habe, das Beste aus dem Auto herauszuholen - vor allem wegen des Verkehrs", sagte der drittplatzierte Massa, der die Schuldfrage jedoch nicht nur mit dem Blick auf die Konkurrenz beantwortet sah. "In den ersten beiden Teilen des Qualifyings fühlte sich das Auto sehr gut an, was man auch an den Zeiten konnte. Danach ist es mir nicht mehr gelungen, die Reifen gut auf die fliegende Runde vorzubereiten." Zwei Fehler auf dem Weg zur erneuten dritten Startreihe gelangen diesmal Kimi Räikkönen:
So präsentierte sich der Finne wie schon in Hockenheim wenig weltmeisterlich: "Mir ist auf meiner letzten Runde ein Missgeschick passiert, das einige Zeit gekostet hat - nachdem schon die vorherige Runde nicht so gut war. Konsequenz war der sechste Platz. Natürlich bin ich nicht glücklich damit." Seinen Dienstwagen verteidigt der Champion ausdrücklich: "Heute Morgen waren wir glücklich mit dem Auto; auch im Qualifying war es in Ordnung." So hofft Räikkönen darauf, morgen "viele Punkte" sammeln zu können - und setzt sich damit bescheidenere Ziele als Massa.
"Das Überholen ist hier nicht leicht, aber wir haben eine gute Pace und werden versuchen, die beiden Fahrer vor uns anzugreifen", kündigt der Brasilianer an. Auch Technikchef Luca Baldisserri setzt für das morgige Rennen - und womöglich insgeheim auch im Titelkampf - auf Felipe Massa: "Morgen wird es wichtig sein, einen guten Start zu erzielen - was bedeutet, dass Felipe seine ungerade Startposition und die saubere Seite nutzen muss."
Nach der deutlichen Niederlage von Hockenheim hofft Baldisserri, an die frühen Saisonerfolge anknüpfen zu können. "Wir müssen die Reifen-Performance im Griff haben, denn die zu erwartenden Temperaturen werden Schwierigkeiten bereiten. Hinzu kommen die üblichen Parameter - Strategie, zuverlässige Technik, Teamwork", kündigt der Italiener überraschend an. "Dass unsere Hauptgegner in der ersten Reihe stehen, ist für uns keine vielversprechende Ausgangsposition, aber das Rennen ist noch nicht verloren..."