Mateschitz: Der RB10 ist mehr als nur "State of the Art"

, 01.02.2014

Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz hält trotz starker Konkurrenz und Renault-Problemen am Ziel 2014, der Titelverteidigung, fest - auch dank Adrian Newey

Für Red Bull stellte sich die erste Formel-1-Woche des Jahres als Debakel heraus: kaum Runden, kaum Daten, nichts als Schwierigkeiten. Neben ein paar eigenen Fehlern machte vor allem die neue Antriebseinheit von Renault Ärger - für Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz aber noch kein Grund zur Panik. Stattdessen sieht er im neuen RB10 ein weiteres Meisterwerk der Ingenieurskunst. So zieht er ein positives Fazit nach dem Launch am Dienstag: "Ja, und zwar höchst positiv, weil er wieder mehr als nur 'State of the Art' ist, wie in Details zu erkennen ist", so der Österreicher gegenüber den 'Salzburger Nachrichten'.

"Wenn man sich darüber mit Adrian Newey (Chefdesigner bei Red Bull; Anm. d. Red.) unterhält, kommt das außergewöhnliche Niveau klar durch. Aber die Stunde der Wahrheit kommt im ersten Rennen in Melbourne", führt Mateschitz aus. Bis dahin müsse das Team gemeinsam mit Renault die Probleme aus der Welt schaffen: "Ich sehe noch keinen Grund zur Besorgnis. Das waren die mehr oder weniger erwarteten Anfangsschwierigkeiten mit einem neuen Motor. Die Probleme müssen wir bis zum nächsten Test in Bahrain wegbekommen, dann wissen wir mehr."

Obwohl Toptechniker das Weltmeisterteam verlassen haben, sieht Mateschitz die Baustellen nicht im eigenen Lager, sondern bei Renault: "Unsere aktuellen Probleme liegen nicht beim Team, sondern im Motorenbereich. Die Mannschaft hat insgesamt weiter ein hohes Know-how." Trotz der Kapriolen der vergangenen Tage bleibt die Zielsetzung Red Bulls unverändert: Der fünfte WM-Titel in Folge soll her. "Der muss immer angestrebt werden - wie auch von den anderen Teams." Jerez schlage da noch nicht ins Gewicht: "Ein Rückstand am Saisonanfang heißt nicht automatisch, dass die WM verloren ist. Auch mit einem Nachholbedarf besteht eine Chance."

Dennoch erwartet der 69-Jährige 2014 zumindest mit Ferrari und Mercedes starke Konkurrenz: "Beide werden sehr große Rivalen sein, Ferrari hat im Winter enorme Anstrengungen unternommen. Mercedes scheint motorisch einen sehr guten Job gemacht zu haben. Aber auch Renault wird nachlegen, die Frage ist nur, wann." So traut er auch dem Red-Bull-Schwesterteam Toro Rosso, das ebenfalls auf Renault setzt, einiges zu und hat hohe Erwartungen: "Toro Rosso sollte sich endgültig im Mittelfeld platzieren, also zwischen den Plätzen vier und sechs."

Eine Schwächung Ferraris durch das teaminterne Duell Fernando Alonso gegen Kimi Räikkönen erwartet Mateschitz indes nicht: "Auch wenn es Reibungen geben sollte, muss es funktionieren. Bei uns haben auch die Medien die längste Zeit die Krise zwischen Vettel und Webber herbeigeschrieben, und es hat dennoch funktioniert. Es ist doch egal, ob Alonso und Räikkönen Blutsbrüder werden oder nicht."

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