Laut Max Verstappen dürfen sich Red-Bull-Fans in Melbourne keine Hoffnung auf Siege machen, denn Ferrari und Mercedes seien noch ein Stück voraus
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Fragt man nach den Favoriten für die neue Formel-1-Saison 2017, dann ist sich die große Mehrheit einig, dass der Sieg in Australien nur über die großen Drei - Mercedes, Red Bull und Ferrari - geht. Doch ausgerechnet Youngster Max Verstappen hat seine Zweifel daran, ob Red Bull in Melbourne ganz vorne mitspielen kann: "Ich denke nicht, dass wir im Moment um Siege kämpfen können", sagt er gegenüber 'De Telegraaf'.
Eigentlich gelten Red Bull und Designer Adrian Newey als Meister ihres Faches, wenn es um die Einführung eines neuen Regelwerkes geht, doch bei den Testfahrten in Barcelona machten Mercedes und Ferrari den besseren Eindruck - nicht nur in Sachen Performance, sondern auch in Sachen Zuverlässigkeit. Immer wieder streikte der RB13, was meist an Problemen mit dem Renault-Antrieb lag.
3.184 Kilometer spulte Red Bull bei den Wintertestfahrten ab, Ferrari mit 4.450 Kilometern deutlich mehr - und Mercedes knackte gar die Marke von 5.100 Kilometern. "Wir müssen erst noch sehen, wie gut wir sind", gibt sich Verstappen daher etwas zurückhaltend. Wie üblich wird man erst in Melbourne erfahren, wie gut man selbst im Vergleich zur Konkurrenz ist, doch der Niederländer glaubt nicht, dass man am kommenden Wochenende plötzlich vor Rot und Silber liegt.
Dazu war die Performance von Ferrari in Barcelona zu gut. Zwar sei dies auch in den Vorjahren der Fall gewesen, "aber in diesem Jahr konnte man sehen, dass sie einen großen Schritt nach vorne gemacht haben. Sie werden mit Sicherheit um Siege kämpfen", erklärt er. Auf seiner Webseite schreibt er weiter: "Mercedes wird immer da sein. Sie haben vermutlich ein wenig Sandbagging betrieben - so war es in den vergangenen Jahren immer."
Allerdings wird auch davon ausgegangen, dass Red Bull im Vergleich zu den Testfahrten noch ein wenig zulegen kann. Denn der RB13 wirkte in Barcelona noch recht schlicht und soll in Melbourne noch ein Update erfahren, auch wenn sich der Rennstall noch in Geheimniskrämerei übt.
Doch Verstappen glaubt dennoch, dass "Ferrari und Mercedes vor uns sein werden", auch wenn er Einschätzungen vor der Saison als schwierig empfindet. Das heiße aber nicht, dass man nicht im Laufe der Saison zum Siegkandidaten wird: "Hoffentlich werden wir wie im Vorjahr in einen Rhythmus kommen", so der Niederländer. "Im Laufe einer Saison kann sich viel verändern - aber wir sind derzeit noch nicht gut genug, um zu gewinnen."