Honda wünscht sich angeblich eine Rückkehr von Fernando Alonso zu McLaren, was Jenson Button durchaus begrüßen würde: "Das wäre aufregend!"
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Der japanische Motorenhersteller Honda kehrt 2015 als Partner des McLaren-Teams in die Formel 1 zurück, hinter den Kulissen läuft das Programm aber schon jetzt auf Hochtouren. Und dazu gehören nicht nur trockene Forschung und Entwicklung sowie Prüfstands-Tests und Simulationen, sondern auch Überlegungen, wie man sich personell aufstellen könnte. Selbst die Fahrerfrage ist angeblich bereits ein Thema.
Zumindest dann, wenn man der spanischen Zeitung 'Marca' glauben darf, die aus Japan gehört haben will, dass "vom ersten Tag an" ein Siegfahrer im McLaren-Honda sitzen soll - und zwar Fernando Alonso. Dass sich der seinerseits für 2015 zumindest ein Hintertürchen offen halten will, erscheint plausibel, schließlich prophezeien viele Formel-1-Experten, dass sein Ferrari-Stallduell mit Kimi Räikkönen nicht lange harmonisch bleiben wird.
Alonso hat bei Ferrari zwar bis 2016 Vertrag, doch auch bei McLaren fand sich nach dem "Krieg der Sterne" mit Lewis Hamilton im Jahr 2007 eine Möglichkeit, trotz einer längerfristig ausgelegten Zusammenarbeit frühzeitig auszusteigen. Dass er ausgerechnet dorthin zurückkehren könnte, wo so viel zerbrochenes Porzellan zurückgelassen wurde, erscheint auf den ersten Blick unwahrscheinlich - aber eben nur auf den ersten Blick.
Alonso-Feind Dennis nicht mehr Teamchef
Denn Honda ist in der 2014 anbrechenden Turbo-Ära auf jeden Fall einen Versuch wert, und Ron Dennis, dem Alonso am Ende seiner McLaren-Zeit nach "Spygate" & Co. nicht mehr in die Augen schauen konnte, hat operativ keine Funktion mehr im Team. Zwischen dem heutigen Teamchef Martin Whitmarsh und Alonso kam es nie zu einem vollständigen Bruch - und sogar Jenson Button würde sich auf den Spanier an seiner Seite freuen.
Er habe bei McLaren zwar "noch kein Wort" über die Variante Alonso gehört, "ganz ehrlich", aber: "Ich glaube, dass das aufregend wäre! Es gibt viele Teamkollegen in der Formel 1, mit denen ich gerne zusammenarbeiten würde, alleine schon wegen der Art und Weise, wie sie innerhalb eines Teams arbeiten. Auch wenn ich jetzt 33 bin und damit einer der ältesten Fahrer im Feld, habe ich das Gefühl, dass ich immer noch eine Menge lernen kann."
Button möchte von Alonso lernen
"Es gibt bestimmte Fahrer", ergänzt er, "von denen kann man mehr lernen als von anderen, und ich glaube, dass es jedem Team nur helfen kann, zwei erfahrene Fahrer zu haben." Befreundet sei er mit Alonso aber nicht: "Die einzigen Jungs, mit denen ich manchmal abhänge, sind Paul di Resta und Mark Webber. Ich habe aber großen Respekt vor Fernando, denn er ist ähnlich lange dabei wie ich." Button fuhr 2000 (auf Williams), Alonso 2001 (auf Minardi) seinen ersten Grand Prix.
"Wir haben viel Erfahrung von verschiedenen Teams", hält Button fest, "und wir haben 2002 auch schon mal zusammengearbeitet, als er bei Renault unser Testfahrer war. Wir haben interessante Zeiten erlebt und ich habe großen Respekt vor dem Kerl. Es war aber ein schwieriges Jahr für ihn." Und der Brite hat schon bewiesen, dass er keine Angst vor starken Teamkollegen hat, als er 2010 an die Seite von Lewis Hamilton zu McLaren kam...
Theoretisch könnte alles viel schneller gehen und Alonso schon 2014 zu McLaren wechseln, wenn er denn möchte. Sowohl Button als auch Sergio Perez betonen zwar, dass ihre Verträge für nächstes Jahr so gut wie fixiert seien, räumen aber gleichzeitig ein, dass Teamchef Whitmarsh das letzte Wort hat - und das wurde bisher nicht gesprochen, zumindest nicht öffentlich. Aber ein Alonso-Wechsel frühestens 2015 erscheint trotzdem wesentlich realistischer.