Die McLaren-Jungs können in Barcelona zum ersten Mal sehen, wie viel Fortschritt sie bisher gemacht haben und hoffen auf eine signifikante Steigerung
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Acht Siege konnte McLaren in Barcelona bereits feiern - der letzte ist allerdings schon acht Jahre her und datiert aus der Saison 2005. Allerdings weiß auch Jenson Button wie es ist, auf dem 4,655 Kilometer langen Circuit de Catalunya zu gewinnen, als Barcelona 2009 ein weiterer Sieg auf seiner Erfolgsstraße mit Brawn war. In diesem Jahr kommt der Brite mit weniger Punkten im Gepäck nach Europa. Denn bisher ging bei McLaren nicht viel zusammen. Das soll sich mit zahlreichen Updates nun ändern.
"Der Start in die Europasaison fühlt sich immer wie ein frischer Start ins Jahr an", so Button. "Plötzlich ist man zurück in Europa, die Motorhomes und Transporter stehen aufgereiht im Fahrerlager, und es fühlt sich für jeden wie ein zweites Zuhause an." Der Brite weiß aber, dass nicht jenes Team gewinnt, was das gemütlichste Motorhome an die Strecke bringt, sondern welches sportlich den besten Job macht. Dafür war McLaren in den Übersee-Rennen nicht prädestiniert.
"Es war sehr schwierig für das Team, steten Fortschritt in den ersten vier Rennen zu machen", so der Ex-Weltmeister weiter. "Aber ich denke, auf eine Strecke zurückzukehren, wo wir zwei Wintertests abgehalten haben, sollte uns eine nützliche Messlatte unseres bisherigen Fortschrittes geben. Es gab viele Diskussionen über die Wichtigkeit der kommenden Upgrades, aber - wie jedes Upgrade - sind die einfach ein Teil der Serie von stetigen Verbesserungen, die während der Saison gemacht werden."
"Wie immer wird es Elemente geben, die funktionieren, Elemente, die vielleicht in einem anderen Weg als gedacht funktionieren, und Elemente, die nicht funktionieren - oder weitere Arbeit benötigen. So ist das Leben in der modernen Formel 1. Ich bin pragmatisch über unsere Entdeckungen. Natürlich hoffe ich aber, dass sie uns einen Schritt näher an unser Ziel bringen", so Button abschließend.
Sergio Perez hat derweil noch nicht so viele Erfolge einfahren können, wie sein erfahrener Teamkollege. Der Mexikaner hat einen neunten Platz als bestes Ergebnis in der katalanischen Metropole auf seiner Erfolgsliste stehen. "Den Circuit de Catalunya kennen alle Fahrer gut, weil wir hier viele Kilometer im Winter drehen", weiß Checo. "Es ist ein guter Ort zum Testen, weil der Kurs aerodynamisch sehr fordernd ist. Wir haben viele alte Daten von den Tests hier und wir werden einen guten Einblick in unsere Performance haben, wenn wir das Training am Freitag beginnen."
"Ich hoffe, dass die Einführung von zwei DRS-Zonen im Barcelona das Racing verbessern", so Perez weiter. "Wir haben in China und Bahrain gesehen, dass Formel-1-Autos unter den richtigen Bedingungen ziemlich eng racen können. Barcelona war immer ein schwieriger Kurs zum Überholen, ich hoffe die neuen Regularien werden das verbessern. Es wäre großartig für die Tausenden auf den Tribünen, wenn sie ein paar spektakuläre Überholmanöver auf der Hauptgeraden sehen würden."
McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh denkt lieber daran, wie er sein Team verbessern kann, besonders da nach dem Europaauftakt schon ein Viertel der Saison vorbei sein wird. "Wie im letzten Jahr ist die Form zu Beginn der Saison unbeständig und unberechenbar", so der Brite. "Beim letzten Spanien-Grand-Prix hatten wir einen unerwarteten aber verdienten Sieger in Pastor Maldonado. Obwohl es unwahrscheinlich ist, dass ein Außenseiter erneut zum Sieganwärter wird, ist es schwierig, das Formbuch zu lesen."
Sein Team tut indes alles, um nach dem mäßigen Saisonstart den Anschluss an die Spitze zu schaffen. "Wir treiben die Entwicklung des MP4-28 voran", so Whitmarsh, "und hoffen auf ein produktives Wochenende, das uns erlaubt, weitere nützliche Daten für die kommenden Rennen zu sammeln."