Fernando Alonso traut Honda zu, für die Formel-1-Saison 2017 die gewünschten Fortschritte zu erzielen - Das McLaren-Chassis sei hingegen noch ein Fragezeichen
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Die 2015 wiederbelebte Partnerschaft zwischen McLaren und Honda konnte bisher noch nicht einmal ansatzweise an alte Erfolge anknüpfen. Während man zwischen 1988 und 1991 gemeinsam viermal in Folge Fahrer- und Konstrukteurs-Weltmeisterschaft gewinnen konnte, reichte es 2015 und 2016 nicht einmal zu einem mageren Podestplatz. Als Grund dafür wurde - vor allem im ersten Jahr der "zweiten Ehe" - schnell der viel zu schwache und anfällige Honda-Antrieb ausgemacht.
Kurios: 2017 könnte nun auf einmal das Chassis das größere Fragezeichen sein. "Ich bin mir zu 100 Prozent sicher, dass wir (vom Motor; Anm. d. Red.) die Leistung haben werden, die wir haben möchten", erklärt ausgerechnet Chefkritiker Fernando Alonso gegenüber 'Autosport'. Der Spanier hatte Honda in den vergangenen beiden Jahren teilweise noch scharf kritisiert.
Unvergessen ist sein Ausraster 2015 in Suzuka, als er den Honda-Antrieb öffentlich als "GP2-Motor" bezeichnete. Im Hinblick auf die neue Saison erklärt er nun allerdings: "Ich glaube, dass die Aerodynamik ein größeres Fragezeichen ist." Hintergrund sind die neuen Regeln in der Königsklasse. Die Autos erfahren in diesem Jahr große Änderungen, was vermutlich dazu führen wird, dass das Feld durchgemischt wird.
"Wenn es neue Regeln gibt, dann kannst du Glück oder Pech haben", sagt Alonso und erklärt: "Es hängt davon ab, wie die Teams die Regeln interpretieren, und wie die Philosophie des Autos funktioniert." Im schlimmsten Fall merke man eventuell erst "nach vier oder fünf Rennen", dass man sich für die falsche Philosophie entschieden habe. "Hoffentlich gehören wir zu denen, die von Anfang an richtig liegen", so der Spanier.
Obwohl die Honda-Fortschritte 2016 bereits "sehr positiv" gewesen seien, ist sich Alonso übrigens bewusst, dass Klassenprimus Mercedes "nicht nur für uns, sondern für alle" auch 2017 nur sehr schwer zu schlagen sein wird. "Ich denke aber, dass wir nah genug dran sein werden, um zu kämpfen", so der zweimalige Weltmeister. Einen ersten Anhaltspunkt werden die Testfahrten ab dem 27. Februar in Barcelona liefern.