McLaren gibt den Ton an: Button vor Hamilton

, 05.10.2012

Während Sebastian Vettel die Karten noch nicht aufdeckt, bestätigt McLaren in Suzuka seine Favoritenrolle: Jenson Button vor Lewis Hamilton und Mark Webber

Vorjahressieger Jenson Button sicherte sich bei sonnigen Bedingungen die Bestzeit im ersten Freien Training zum Grand Prix von Japan. Der McLaren-Pilot meisterte den fahrerisch anspruchsvollen Kurs in 1:34.507 Minuten, blieb damit um zweieinhalb Sekunden hinter seiner Freitagsbestzeit von 2011 zurück, distanzierte aber Teamkollege Lewis Hamilton um 0,233 Sekunden. McLaren bestätigte damit die Favoritenrolle für dieses Wochenende.

Singapur-Sieger Sebastian Vettel beteiligte sich in den ersten 90 Minuten des 15. Rennwochenendes dieser Saison noch nicht an der Zeitenjagd. Während sein Red-Bull-Teamkollege Mark Webber mit 0,349 Sekunden Rückstand auf Platz drei fuhr, landete Vettel nach 23 Runden auf Rang 17. Rückstand: 1,859 Sekunden. Allerdings glaubt Experte Marc Surer: "Der war die meiste Zeit auf Volltank-Tests unterwegs."

Auch der dritte große WM-Favorit, Gesamtleader Fernando Alonso, deckte die Karten noch nicht auf und begnügte sich mit Rang elf. Der Spanier schloss damit jenes imposante Elferpaket ab, das innerhalb von einer Sekunde mit der Spitze lag - und das, obwohl die wie eine Acht geformte Strecke in Suzuka 5,807 Kilometer lang ist. Dass Ferrari noch mehr kann, beweist Felipe Massa: Platz sieben mit 0,776 Sekunden Rückstand.

Mercedes schnell, aber nicht ohne Probleme

Gemischt der Auftakt für Mercedes: "Das Auto geht gar nicht schlecht hier", lobt Surer zwar die Positionen vier (Nico Rosberg) und fünf (Michael Schumacher), aber bei Schumacher schauten sich die Mechaniker ratlos an, als mitten in der Session die Seitenkasten-Verkleidung abmontiert wurde, und Rosberg wurde zwei Minuten vor Schluss mit einem technischen Defekt (aber ohne sichtbare Rauchentwicklung) langsamer.

Eine Schrecksekunde gleich zu Beginn erlebte der WM-Dritte Kimi Räikkönen (13./Lotus/+1,184), als er kurzzeitig keine Gänge mehr fand. Dann ging es doch ganz normal weiter, sodass die Ingenieure am Doppel-DRS tüfteln konnten, das dieses Wochenende seine Rennpremiere feiern soll. Teamkollege Romain Grosjean war mit einem konventionellen Heckflügel im direkten Vergleich als 14. um ein paar Tausendstelsekunden langsamer.

Viel Aufmerksamkeit wurde natürlich dem designierten McLaren-Fahrer Sergio Perez zuteil, der sich unbedingt mit einem Sieg von Sauber verabschieden möchte. Der Mexikaner drehte 24 Runden und wurde Zwölfter, knapp vier Zehntelsekunden hinter seinem japanischen Stallgefährten Kamui Kobayashi, der beim Heimspiel als Sechster einen guten Start ins Wochenende erwischte. Bei Sauber wurde heute Morgen unter anderem ein neuer Frontflügel getestet.

Hülkenberg in den Top 10

Sehr gut auch der Start von Force India ins Wochenende: Paul di Resta schaute zwar zu Beginn lange von der Box aus zu, katapultierte sich dann aber sofort in die Top 10, wurde am Ende mit 0,792 Sekunden Rückstand Achter. Damit blieb er um eineinhalb Zehntelsekunden vor Nico Hülkenberg, der mit der Balance nicht von Anfang an so zufrieden war. Zehnter wurde Williams-Pilot Pastor Maldonado (+0,971).

Zu nennenswerten Zwischenfällen kam es während des Trainings nicht, allerdings gab es mehrere kleine Ausritte. Den spektakulärsten davon besorgte Timo Glock, als er im Rechtsknick nach Degner von der Strecke rutschte. Das wird den Deutschen aber wenig jucken, schließlich war er erneut schnellster Vertreter der drei kleinen Teams - mit dem Marussia um eine halbe Sekunde vor Witali Petrow (Caterham), der einen neuen Frontflügel drauf hatte.

Im zweiten Caterham saß diesmal Testfahrer Giedo van der Garde. "Das ist mein erstes Training seit langer Zeit - das erste war in China, dann bin ich GP2 gefahren", berichtet der 23. und Vorletzte der Session (+4,867). "Ich muss hier einiges für das Team testen. Ich muss einige Aero-Tests mit dem alten Frontflügel absolvieren, das machen wir mit beiden Autos. Wir werden sehen, was bei dem Vergleich rauskommt."

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