Strafe im Qualifying, Untersteuern im Verkehr, ein missglückter Boxenstopp; bei McLaren ist man überzeugt, dass das Rennen in Sepang nicht repräsentativ war.
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Als das bestmögliche Ergebnis bezeichnete Heikki Kovalainen seinen dritten Platz in Sepang. Immerhin hatte er nach der Strafe vom Qualifying von Platz acht ins Rennen gehen müssen. Was ihm half, war eine gute Planung des Teams. "Unsere Strategie war wirklich gut und so konnte ich den größten Teil des Rennens ohne Zweikämpfe fahren", sagte der Finne und freute sich über seinen ersten Podestplatz mit McLaren. Womit er zu kämpfen hatte, war ein wenig Graining vor seinem ersten Stopp. Dennoch konnte er noch etwas pushen. "Ich blieb bis zur 20. Runde draußen, das half, Jarno Trulli nach meinem ersten Boxenstopp zu überholen." Bei seinem Stopp wurde er auch gleich ordentlich betankt, weswegen er beim zweiten Mal nur kurz anhalten musste und den dritten Platz absichern konnte.
Lewis Hamilton hatte an der Box etwas mehr Probleme, was ihn seiner Meinung nach Platz drei oder sogar Platz zwei gekostet hat - das allerdings nur theoretisch. "Es war schwer, Mark Webber und Jarno zu überholen. Wenn ich also hinter Kubica gewesen wäre, dann wäre ich auch nur schwer an ihm vorbeigekommen. Ich bin aber überzeugt, dass unser Auto gut genug ist, um in den Top Drei zu sein", sagte der Brite. Enttäuscht wollte er aber nicht sein, denn der McLaren hatte ein weiteres Mal seine Zuverlässigkeit unter Beweis gestellt. "Ich glaube, es gibt kein anderes Team, das über zwei Rennen so pushen kann. Was die Autovorbereitung anbelangt, sind wir an der Spitze."
Deswegen meinte er auch, zwar nicht so glücklich zu sein wie nach einem Sieg zu sein, sich aber dennoch optimistisch zu fühlen. Denn die Führung in der WM hat er nach wie vor und nun will er in Bahrain einfach wieder so auftreten wie in Melbourne am vergangenen Wochenende. Anerkennung musste er Ferrari zollen. Dem Team bescheinigte er tolle Arbeit, war aber auch nicht überrascht von der Leistung des Rennstalls. "Sie waren hier voriges Jahr stark und haben ein gutes Auto; das ist kein Geheimnis. Sie waren im Qualifying eine oder zwei Runden leichter als wir. Wir müssen jetzt einfach weiter pushen", erklärte er.
Für Ron Dennis war das Ergebnis von Sepang jedenfalls kein Beinbruch und er zeigte sich mit der Leistung seiner Fahrer zufrieden. "Trotz der Probleme holten wir genug Punkte, um die Führung in beiden Weltmeisterschaften zu verteidigen", stellte er fest. Hamiltons Boxenproblem schrieb er einem fehlerhaften Sicherungsmechanismus an der Radmutter zu und beklagte, dass dadurch wertvolle Zeit verloren ging. "Der wahre Speed unserer Autos war heute nicht zu sehen, da sie im Verkehr immer wieder untersteuerten", fügte Dennis noch an.