Nach den ermutigenden Anzeichen in Barcelona erwartet McLaren-Honda für den Formel-1-Grand-Prix von Monaco 2017 weitere Fortschritte: Die große Chance?
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Nach dem starken Qualifying-Ergebnis von Fernando Alonso (Startplatz sieben) bei dessen Heimspiel in Barcelona will McLaren-Honda mehr. Beim bevorstehenden Grand Prix von Monaco 2017 soll das Team endgültig im Mittelfeld landen, wenn nicht sogar noch weiter vorn. In den Straßen des Fürstentums sollten die bisherigen Schwächen des Honda-Antriebs weniger stark zutage treten. Zudem bringt McLaren den zweiten Teil eines umfassenden Updatepakets.
Nicht nur die sichtbar besser funktionierenden Neuteile wie Unterboden und Flügel machen den Briten viel Mut. Viel wichtiger war die Erkenntnis aus Barcelona, dass die Werte aus dem Windkanal nun deutlich besser mit der Realität auf der Rennstrecke übereinstimmen. Die Korrelation hat laut Teamchef Eric Boullier bei "guten 95 Prozent" gelegen. "Und diese Rate ist unglaublich", so der Franzose, der sich eine ebenso gute Treffergenauigkeit bei den Updates für Monaco erwartet.
"In diesem Jahr mit den neuen Regeln macht man bei der Arbeit im Windkanal über das Jahr gesehen erhebliche Schritte. Wir haben noch großes Potenzial", meint Boullier gegenüber 'Autosport'. "Was in Spanien ans Auto kam, war erst der erste Teil unseren großen Updates. Und dieses erlaubte es Fernando, ins Mittelfeld zu fahren. Das ist keine Träumerei, sondern Realität. Der zweite Teil des Updates folgt in Monaco. Wir wissen, dass wir auf Strecken, wo es weniger auf die Power ankommt, in die Punkte kommen können."
Jenson Button: "Passe gut auf Fernandos Auto auf"
Umsetzen sollen diese Möglichkeiten Stammpilot Stoffel Vandoorne und Alonso-Ersatzmann Jenson Button. "Es fühlt sich etwas surreal an, jetzt beim Grand Prix von Monaco im Auto zu sitzen", schildert der Brite, der nach eigener Aussage bei der Frage nach seinem Monaco-Einsatz "keine Sekunde gezögert" hatte. "Es ist eine einzigartige Situation und eine tolle Chance. Ich freue mich auf das verrückteste, unvorhersehbarste und aufregendste Rennen des Jahres."
Button, der bereits über 300 Grand-Prix-Einsätze auf dem Buckel hat, kennt den engen Straßenkurs im Fürstentum an der Mittelmeerküste bestens. In seinem Weltmeisterjahr 2009 konnte er in Monaco siegen. "Dort muss man ganz besonders detailliert an der Abstimmung arbeiten. Das ist schwierig, hat mir aber immer Spaß gemacht", erklärt der 37-Jährige. "Auch wenn ich den MCL32 noch nie auf einer Strecke gefahren bin, so fühle ich mich dennoch gut vorbereitet."
Der Brite arbeitete in den vergangenen Tagen im Simulator - und flog bei virtuellen Fahrten durch Monte Carlo gleich zweimal in das Hafenbecken. "Ich kenne die Strecke gut. Ich bin sehr fit, vielleicht fitter denn je. Ich habe viel Zeit gehabt, um für Triathlons zu trainieren und an einigen teilzunehmen. Ich freue mich auf die Arbeit mit dem Team, wenngleich ich jetzt auf der anderen Seite der Garage arbeiten werde. Ich werde mein Bestes geben, um gut auf das Auto von Fernando aufzupassen."
Teamkollege Vandoorne bereitete sich ebenso mit Fahrten im Simulator auf den Leitplanken-Kanal von Monaco vor. "Erstmals fahre ich dort jetzt in meinem Hinterhof. Es ist neuerdings ein Heimrennen für mich", so der Belgier, der sich eine Wohnung im Fürstentum genommen hat. "Es wird meine erste Fahrt im Formel-1-Auto dort, aber die Strecke kenne ich aus der GP2 und der Renault-World-Series schon. Jenson und ich mögen den Kurs. Ich denke, es wird eine richtig gute Chance für uns."