Beflügelt von Heikki Kovalainens erstem GP-Sieg möchte McLaren auch nach der Sommerpause voll angreifen.
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Vor einem Jahr verlor McLaren in Ungarn die Konstrukteursweltmeisterschaft. Nach dem Qualifying-Zwischenfall mit Fernando Alonso und Lewis Hamilton wurden dem Team die Konstrukteurspunkte aberkannt, so dass man auch ohne die Spionage-Strafe hinter Ferrari gelandet wäre. Das soll sich nicht wiederholen. "Unser Ziel ist es, Ferrari in der Konstrukteurs-WM einzuholen", kündigte Martin Whitmarsh an. Derzeit trennen die beiden Top-Teams 11 Punkte.
Wieso Felipe Massa in der Anfangsphase des Rennens so viel besser war, als es das Rennwochenende zuvor vermuten ließ, wolle man in der Sommerpause analysieren. "Aber auch Lewis' Pace hinter Felipe war im ersten Stint sehr respektabel", betonte Whitmarsh. "Er konnte den Abstand bis zum ersten Stopp bei rund drei Sekunden halten - deswegen waren wir nicht besonders besorgt wegen der Pace von Ferrari."
Wie Norbert Haug verweist Whitmarsh darauf, dass man Hamilton beim ersten Tankstopp mehr Benzin mitgab, so dass er erst nach Massa hätte tanken müssen. Haug ist fest davon überzeugt, dass Hamilton so das Rennen gewonnen hätte. Whitmarsh drückte sich etwas weniger direkt aus: "Wir waren zuversichtlich, dass wir in einer viel stärkeren Position in den letzten Stint gegangen wären." Doch dann kam der Reifenschaden und Hamiltons Siegchancen lösten sich in Luft auf.
Neue Teile für Valencia
Trotz der anstehenden Sommerpause wird im Hause McLaren in den kommenden Wochen hart an Verbesserungen gearbeitet. "Unsere aggressive Entwicklungsstrategie wird fortgesetzt", kündigte Whitmarsh an. "Auf diesem Gebiet wird die WM entschieden." Entsprechend werde man gleich zwei 50 km Shakedowns absolvieren, bei denen neue Teile einem ersten Test unterzogen werden sollen. "Wir verraten natürlich nicht, was das für Teile sind, aber ich bin mir sicher, dass wir am Freitag in Valencia einige neue Komponenten sehen werden."
Bislang nur einmal zu sehen war die Haifischflosse am McLaren, nämlich beim Test in Hockenheim. "Einige der Vorteile brachten andernorts Nachteile mit sich", verriet Whitmarsh. Deshalb setzte man das Element nie an einem Rennwochenende ein. "Es ist ein großes Teil, das sehr windanfällig ist. Wir hatten das Gefühl, dass uns die Experimente damit nicht genügend Performancevorteil bringen würden."
Aus diesem Grund genießen momentan andere Elemente bevorzugte Entwicklungspriorität, zum Beispiel die Nasenhörner, die in Ungarn auf dem McLaren zu sehen waren. Welchen Vorteil diese Teile bringen, konnte oder wollte Whitmarsh nicht beziffern. "In der Realität kann man die Vorteiler eines einzelnen Aerodynamikteiles nicht isolieren." Dazu gehören auch die Nasenflügel, die in Harmonie mit dem gesamten Auto ihre Wirkung entfalten. Diese Wirkung schließt zwei Gebiete ein: höheren Downforce und eine bessere Balance.