Lewis Hamilton und Jenson Button haben den Titel noch nicht abgeschrieben. John Watson sieht im Kampf bei Red Bull ihre Chance.
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Der Japan Grand Prix war ein Schlag für die WM-Hoffnungen bei McLaren, doch die Piloten des Teams haben deswegen noch lange nicht aufgegeben. Zwar gab Lewis Hamilton zu, dass durch seinen fünften Platz die WM ein Stückchen weiter weg ist, aber von seinen 28 Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Mark Webber ließ er sich nicht runterziehen. "Es gibt noch 75 Punkte. Diese Jungs könnten die nächsten drei Rennen nicht beenden und wir könnten sie gewinnen. Alles ist möglich. Wir müssen einfach ankommen, wir haben die Pace. Das war das härteste Wochenende des Jahres... ich habe die WM [2007] in zwei Rennen verloren, aber ich habe sie jetzt noch nicht verloren, also ist das noch nicht der schlimmste Fall", sagte Hamilton gegenüber Reuters.
Der Brite hatte nun vor, nach Europa zurückzureisen, um das Team und sich selbst noch einmal ordentlich anzutreiben. Zwar arbeiten alle bei McLaren ohnehin schon am Anschlag, dennoch fand er es richtig, sich zwischen Japan und Korea im Werk blicken zu lassen. "Ich denke, die Tatsache, dass ich zurückreise, motiviert. Die Tatsache, dass ich Dampf mache, ist motivierend. Wenn ich jetzt einfach abreise und nicht mit den Jungs rede, sondern einfach schaue, was beim nächsten Rennen ist, dann motiviert das nicht. Ingenieure sind die klügsten Leute der Welt, aber hin und wieder... merkt jemand von außen etwas, was sie vielleicht nicht gesehen haben. Ich zweifle nicht daran, dass sie tolle Arbeit machen. Die Frage ist, wie sehr will man es? Ich weiß, sie wollen es und sie haben schon alles gegeben. Aber man kann immer noch mehr geben."
Wir sind zum Kämpfen da
Noch drei Punkte weniger als Hamilton hat Jenson Button, doch auch er musste betonen, dass es noch nicht vorbei ist. "Wenn ich drei Rennen gewinne und er [Webber] drei Mal Dritter wird, schlägt er mich um einen Punkt. Aber es gibt noch Vettel und Alonso [die ihm Punkte wegnehmen können]. Es ist also nie vorbei, bis es nicht mehr genug Punkte für die Weltmeisterschaft gibt. Wir könnten auch gleich nach Hause gehen, wenn wir negativ drüber denken. Wir sind zum Kämpfen da", betonte er. Das Gleiche gelte, wenn man eine Saison mit einem nicht so schnellen Auto beginne, auch dann gebe man nicht gleich auf, sondern kämpfe bis zum Schluss. "Und genau das werden wir tun."
Für Button wäre es unglaublich, wenn er die Weltmeisterschaft noch gewänne. "Aber wenn nicht, dann nicht und wir kämpfen nächstes Jahr wieder. Da gibt es nichts, weswegen man sich runterziehen lassen sollte." Seine größte Hoffnung lag darauf, dass einige neue Teile, die in Japan noch nicht so funktionierten, in Korea dann laufen. Das galt besonders für den neuen Heckflügel und laut Button sei es nur eine Frage der Zeit. "Hoffentlich funktioniert er in Korea richtig und das sollte uns einiges bringen - hoffentlich genug, um die Red Bulls anzugreifen. Wir brauchen mehr Abtrieb, mehr Power. Das Auto muss mechanisch besser arbeiten."
Auf die Red-Bull-Rivalität hoffen
Ein Hoffnungsschimmer für McLaren ist aus Sicht des ehemaligen Formel-1-Fahrers John Watson die interne Rivalität bei Red Bull. "Das ist der wohl hellste Silberstreif für Hamilton und Button", glaubte Watson gegenüber BBC Radio 5 live. Wozu das führen kann, hat das Rennen in der Türkei dieses Jahr gezeigt, als Vettel und Webber kollidierten und statt eines 1-2-Sieges einen Ausfall und einen dritten Platz lieferten. "McLaren muss sich auf den internen Wettbewerb zwischen den Red-Bull-Fahrern verlassen, so wie wir das in der Türkei gesehen haben. Ich habe keinen Zweifel, dass Sebastian Vettel der Außerwählte in dem Team ist, aber Webber hat 14 Punkte Vorsprung." Watson glaubte zudem, dass Red Bull wohl das beste Auto für die letzten drei Strecken hat.