McLaren: Stallregie zu einem späterem Zeitpunkt möglich

, 30.08.2012

Während hinter den Kulissen mit Lewis Hamilton über einen Vertrag verhandelt wird, muss der Brite Jenson Button auf der Strecke sportlich schlagen - zunächst

Die Erinnerungen an die Saison 2007 sind noch nicht verblasst: McLaren war mit Fernando Alonso und Lewis Hamilton im Rennen um die Fahrer-WM, die Teamleitung ließ ihre beiden Piloten das Duell bis zum Schluss auf der Strecke ausfechten. Es entsprach den gültigen Regeln, die Stallregie untersagten, die lachenden Dritten waren trotzdem Ferrari und Kimi Räikkönen. Greift McLaren 2012 zumindest dann ein, wenn Jenson Button den Titel nicht mehr gewinnen kann? "Gut möglich, dass der Zeitpunkt kommt", sagt Martin Whitmarsh.

Der Teamchef glaubt aber nicht, dass es schon soweit ist. "Mit neun noch ausstehenden Rennen und 25 Punkten pro Laufsieg können sich die Dinge schnell ändern", bremst Whitmarsh. Denn aktuell liegt Button nur 31 Punkte - also kaum mehr als einen Grand-Prix-Erfolg - hinter Hamilton. Hinzu kommt die psychologische Komponente: "Wir müssen vorsichtig zu Werke gehen, wenn wir mit den Fahrern darüber sprechen, wann sich sich in den Dienst eines anderen stellen sollen."

Chancengleichheit ist McLaren-Tradition

Whitmarsh meint, dass für die Entscheidung über eine mögliche Stallregie "noch einige Rennen Zeit" sei. Der Brite betont, dass es am Wochenende in den Ardennen kein Eingreifen des Kommandostandes geben wird. "Die gute Nachricht ist, dass wir nach Spa kommen und beide Fahrer versuchen werden, zu gewinnen", so Whitmarsh, der Button lobt: "Jenson hatte einige starke Aufritte vor der Sommerpause, er ist ein sehr intelligenter Fahrer. Er ist ein Gewinnertyp."

Die Zurückhaltung in Sachen Teamorder ist wohl auch damit zu erklären, dass die "Chrompfeile" einen Ruf zu verlieren haben - und zwar den, eine Truppe zu sein, die ihren Fahrern auf der Piste freie Hand lässt. "McLaren brüstet sich damit, den Fahrern vor jeder SaisonChancengleichheit einzuräumen, sowohl bei Rennsiegen als auch im Kampf um die Meisterschaft", erinnert Whitmarsh, der parallel auf einer weiteren Baustelle zu ackern hat: Hamiltons neuer Vertrag.

Wann unterschreibt Hamilton?

Der 54-Jährige glaubt, zügig Ergebnisse vorweisen zu können: "Ich denke, da wird es sehr bald Klarheit geben", meint er und will es nicht schlechtes Zeichen werten, dass in der Sommerpause nichts unterschrieben wurde. "Lewis und das Team haben sich darauf konzentriert, sich nach der ersten Saisonhälfte etwas auszuruhen, während wir mit dem Fuß auf dem Gaspedal geblieben sind und das Auto weiterentwickelt haben", weiß Whitmarsh. "Wirklich wichtig ist, zu gewinnen."

McLaren ist bemüht, den Vertragspoker soweit wie möglich hinter verschlossenen Türen zu halten: "Wir machen im Hintergrund Fortschritte, aber wir sorgen dafür, dass sie uns bei unserer Arbeit nicht im Wege stehen." Solange gilt alle Aufmerksamkeit Spa und einem offenen Zweikampf: "Es wird ein spannender Grand Prix und ich kann versichern, dass beide Fahrer versuchen werden, das Rennen zu gewinnen. Wir tun alles dafür, beiden die Möglichkeit dazu zu geben", betont Whitmarsh.

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