McLaren: Weiterhin volle Unterstützung für Hamilton

, 01.10.2012

Keine Nummer zwei: Trotz seines Wechsels zu Mercedes wird McLaren Lewis Hamilton weiterhin voll unterstützen - Vorfreude auf "Rohdiamant" Sergio Perez

Die Ankündigung von Lewis Hamilton, in der kommenden Saison von McLaren zu Mercedes zu wechseln, hat sein jetziges Team in eine Zwickmühle gebracht. Zwar ist Hamilton in der WM-Wertung mit 52 Punkten Rückstand auf Fernando Alonso nicht unbedingt in Schlagdistanz, aber dennoch derzeit das heißeste Eisen von McLaren im WM-Kampf. In der aktuellen Form ist der 27-Jährige immer noch ein Kandidat auf den WM-Titel. Er gewann zwei der letzten vier Rennen und wurde in Singapur nur durch die Technik und in Belgien durch den Startunfall gestoppt.

Daher ist auch Teamchef Martin Whitmarsh davon überzeugt, dass der Titelgewinn noch möglich ist. "Wir haben momentan ein konkurrenzfähiges Auto, und es sind noch sechs Rennen zu fahren. Wir können jedes dieser sechs Rennen und in meinen Augen auch die Meisterschaft gewinnen", so Whitmarsh im Gespräch mit 'Sky Sports'. "Ab Japan werden wir uns darauf konzentrieren." Sollte Hamilton die Meisterschaft gewinnen, würde er die begehrte Startnummer eins mit zu Mercedes nehmen.

Das führte zu Spekulationen, ob es für McLaren nicht sinnvoller wäre, in den verbleibenden Saisonrennen alle Kräfte auf Jenson Button zu konzentrieren, der nur zehn Punkte weniger als Hamilton auf dem Konto hat und dem Team auch in der kommenden Saison erhalten bleibt. Solchen Überlegungen erteilt Whitmarsh jedoch eine deutliche Absage: "Wir werden Lewis voll unterstützen", stellt der Brite klar. "Er ist ein großartiger Rennfahrer und sehr stark. Er weiß, dass er Rennen gewinnen kann, und will siegen. Darauf werden wir hinarbeiten."

Neue Ära bei McLaren

Nachdem die Entwicklung der Autos des Jahrgangs 2013 schon seit Monaten in vollem Gange ist, wird auch Hamilton Einblicke in den neuen McLaren erhalten haben. Sein Teamchef glaubt jedoch nicht, dass der 27-Jährige vertrauliche Informationen aus der Entwicklungsabteilung zu Mercedes mitnimmt: "Ich kenne Lewis gut. Ich vertraue und respektiere ihn und er vertraut dem Team und respektiert es. Darüber mache ich mir keine Sorgen."

Nach dem Ende der sechs Jahre andauernden Ära Hamilton beginnt 2013 bi McLaren ein neues Zeitalter. Statt zweier routinierter Piloten setzt das Team dann auf eine Mischung aus Erfahrung und jugendlicher Dynamik. Eine Mischung, die laut Whitmarsh passt: "Mit Jenson haben wir einen gestandenen Fahrer, ein toller Typ und Rennsieger. Er war bei einigen Rennen absolut dominant. Mit Sergio haben wir einen sehr jungen Fahrer, er ist ja erst 22 Jahre alt, einen Rohdiamanten und fantastisches Naturtalent."

McLaren will Perez zum Weltmeister machen

Den Mexikaner hat der Teamchef schon seit längerer Zeit auf dem Radar. "Ich habe ihn schon seit einigen Jahren beobachtet. Im vergangenen Jahr kam er in die Formel 1 und fuhr einige beeindruckende Rennen für Sauber, die auf dem Podium endeten", so Whitmarsh. "Viele Leute sehen in ihm den aufstrebenden Stern der Formel 1. Für uns wird die Herausforderung darin liegen, ihn bis Australien vorzubereiten. Wir wollen sehen, ob wir aus ihm einen Weltmeister machen können."

Die Herausforderung, einen jungen Fahrer in einem Spitzenteam auszubilden, reizt den Teamchef. "Er ist bisher noch nie im besten Team oder mit dem besten Material gefahren. Ich kenne ihn zwar nicht wirklich gut, aber meiner Einschätzung nach ist er nicht nur sehr talentiert, sondern auch smart, intelligent, sorgfältig, bescheiden und fleißig", glaubt Whitmarsh. "Daher wird es sehr interessant sein, mit ihm zu arbeiten und herauszufinden, was wir erreichen können."

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