Während Jenson Button für McLaren in Spa einen ungefährdeten Sieg einfährt, fällt Lewis Hamilton schon nach wenigen Metern aus - Gewinn beider Titel bleibt das Ziel
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Von Jenson Button war beim heutigen Großen Preis von Belgien nicht viel zu sehen: Vom Start weg zog der McLaren-Mercedes-Pilot auf und davon, war das ganze Rennen über deutlich schneller die die Konkurrenz und konnte sie jederzeit mit schnellen Rundenzeiten auf Distanz halten. Der Brite kam nur einmal an die Box und hatte trotzdem zu keinem Zeitpunkt Probleme mit seinen Pirelli-Reifen. Der britische Rennstall scheint die Reifenproblematik endgültig in den Griff bekommen zu haben.
"Es tut mir fast schon Leid für die Fans, dass es an der Spitze nicht spannender war", scherzt der strahlende Sieger Button, für den es der zweite Saisonerfolg nach dem Sieg in Australien war, nach dem Rennen. "Einen Grand Prix zu gewinnen ist allerdings nie einfach: Man muss stets auf die Reifen und den Vorsprung zum Hintermann achten. Das heutige Rennen war zudem schwierig zu lesen, da die Autos auf verschiedenen Strategien unterwegs waren und man nie wusste, wo man tatsächlich steht."
Die Kollision in der ersten Kurve bekam Button nur aus der Ferne mit: "In der ersten Kurve ging es ziemlich verrückt zu. Ich sah in meinen Rückspiegeln, wie überall Autos herumflogen. Ich konnte mich da allerdings schön raushalten. Da wir am Freitag keine Rennsimulation durchführen konnten, hatten wir ein schwieriges Rennen erwartet. Doch letztendlich war das Gegenteil der Fall."
"Es war ungewohnt, mit einer Ein-Stopp-Strategie fahren zu können. In der zwölften Runde fragte mich das Team, wie sich das Auto anfühlte und ich sagte ihnen, dass die Balance immer besser würde. Also konnten wir bis Runde 20 mit unserem Boxenstopp warten."
Nun gelte es laut Button, das Maximum aus den verbliebenen acht Grands Prix herauszuholen: "Wir müssen für die Weltmeisterschaftswertung so viele Punkte wie möglich holen und das heutige Ergebnis war genau das, was wir brauchten. Ich bin ein wirklicher Teamplayer und kämpfe für das Team. Ich möchte, dass wir beide Meisterschaften holen und bis das mathematisch nicht mehr möglich ist, werde ich alles dafür geben. Ich werde nicht aufgeben. Das habe ich denke ich heute gezeigt."
Für Teamkollege Lewis Hamilton war das heutige Rennen schon nach wenigen Metern vorbei: Der Brite wurde nach dem Start von Romain Grosjean angeschoben und kollidierte infolge dessen auch mit Fernando Alonsos Ferrari. "Erst einmal möchte ich Jenson gratulieren", so Hamilton. "Ich schaute mir das ganze Rennen im Fernsehen an und er hat einfach einen fantastischen Job gemacht. Es ist toll für ihn und das Team. Das Ergebnis stimmt mich auch fürs nächste Rennen optimistisch, weil es gezeigt hat, wie schnell unser Auto ist."
Hamilton weiter: "Sollte auch ich so schnell sein, können wir in Monza denke ich ein starkes Resultat einfahren. Ich bündle jetzt all meine Energie um das zu erreichen. Der Tag war schwierig für mich. Mein Rennen war kurz und ich konnte nicht einmal einen Tropfen schwitzen. Über den Start möchte ich nicht wirklich reden. Ich denke, dass jeder gesehen hat, was passiert ist. Das war einfach schade. Für meine WM-Situation war das auch nicht förderlich, aber ich gebe natürlich nicht auf."
Teamchef Martin Whitmarsh ist voll des Lobes für seinen Siegerpiloten: "Jensons Leistung war das ganze Wochenende über außergewöhnlich", erklärt der Brite. "Er holte für uns heute 25 WM-Punkte, die für beide WM-Wertungen von enormer Bedeutung sind. Aber natürlich hätten wir mehr holen müssen. Wäre Lewis nicht in die Kollision in der ersten Kurve verwickelt worden, bei der ihn keine Schuld traf, hätten wir auch mehr Punkte eingefahren."
Whitmarsh weiter: "Wir nehmen viel Positives von diesem Belgien Grand Prix mit. Nicht nur den Sieg, der bedeutet, dass wir zwei Rennen in Folge gewonnen haben, sondern auch die Erkenntnis, dass unser Auto sehr schnell ist. Nun wollen wir auch in Monza ähnlich schnell sein und den Hattrick erzielen. Und glauben Sie mir: In beiden Weltmeisterschaften ist für uns noch alles drin!"