Martin Whitmarsh kann sich 2014 eine Fortsetzung der Red-Bull-Dominanz durchaus vorstellen, sieht das Schicksal seines Teams aber als warnendes Beispiel
© Foto: xpbimages.com
In den vergangenen vier Jahren war Red Bull in der Formel 1 das Maß der Dinge und gewann jeweils sowohl mit Sebastian Vettel den Fahrer- als auch den Teamtitel. Angesichts der neuen Motoren und anderer Regeländerungen, die 2014 in der Formel 1 Einzug halten, fragen sich Fans und Beobachter der Szene, ob die Red-Bull-Dominanz auch in der neuen Ära der Formel 1 ihre Fortsetzung finden wird.
Für McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh alles andere als ein unwahrscheinliches Szenario. "Das ist absehbar, denn sie haben einen guten Job gemacht", zollt der Brite gegenüber 'Autosport' den Konkurrenten Respekt. Doch Whitmarsh hat auch eine Warnung für Red Bull: "Gleichzeitig hat McLaren allerdings in diesem Jahr ein Beispiel dafür gegeben, wie es laufen kann. Wir waren in den letzten Rennen des vergangenen Jahres recht dominant, was in diesem Jahr klarerweise nicht der Fall war."
In der Tat war der Absturz von McLaren ein Weckruf an die gesamte Formel 1, wie schnell auch ein Spitzenteam den Anschluss verlieren kann. Die McLaren-Ingenieure gingen bei der Entwicklung des MP4-28 viele neue Wege und suchten dann in dieser Saison lange nach der richtigen Abstimmung für ihren Boliden. Nachdem McLaren 2012 noch sieben Rennen gewonnen hatte, war in der abgelaufenen Saison ein vierter Platz das höchste der Gefühle.
Whitmarsh rechnet damit, dass durch das neue Reglement die Karten wieder neu gemischt werden und die Aerodynamik als entscheidender Faktor für die Leistung der Fahrzeuge an Bedeutung verlieren wird. "In letzter Zeit waren weder der Motor noch die Zuverlässigkeit die bestimmenden Größen. Aber nun könnten der Antriebsstrang, die Treibstoff-Effizienz, die Kühlleistung, die Gesamtleistung, die Effizienz des ERS, der Einbau des Systeme und all das im Umfeld von Bedeutung sein", so Whitmarsh.
Sprich: Faktoren, die nicht in erster Linie von Red Bull selbst, sondern auch von ihrem Motorenpartner Renault gesteuert werden, nachdem in den vergangenen Jahren die Motoren der drei Hersteller ebenbürtig waren. "Der entscheidende Unterschied könnte also nicht in ihren Händen liegen", meint Whitmarsh.