Der Spanier soll einem Medienbericht zufolge die Aufklärung seines Unfalls fordern - Was hat es mit der Anzahl der Sicherheitssysteme des MP4-30 auf sich?
© Foto: McLaren
Der Unfall Fernando Alonsos bei den Formel-1-Wintertestfahrten in Barcelona ist über eine Woche her und der Spanier hat das Krankenhaus bereits verlassen, doch die Gerüchteküche brodelt weiter. Laut einem Bericht der spanischen Tageszeitung 'El Mundo' soll der Spanier intern die lückenlose Aufklärung des Vorfalls gefordert haben. Andernfalls würde er den McLaren-Honda MP4-30 nicht pilotieren, heißt es in einem stark spekulativen Artikel. Auch das Gemunkel von einem Stromschlag geht weiter.
Wie 'F1-insider.com' erfahren haben will, soll Alonso nach dem Crash nicht gewusst haben, für welches Team er fährt und davon ausgegangen sein, er sei Ferrari-Pilot. Eine Form der Amnesie hatte McLaren selbst bestätigt. Es ist ein möglicher, aber kein zwingender Hinweis auf das Einwirken von Elektrizität auf den Körper. Weiterhin wird berichtet, Honda hätte im Boliden nur drei Sicherheitssysteme verbaut, die die Piloten vor Stromschlägen der Hybridsysteme schützen. Bei allen anderen sind es fünf.
Das Team aus Woking hatte nach langem Schweigen mit einer Pressekonferenz seines Patrons und Chef-Feuerwehrmanns Ron Dennis am Rande der zweiten Testwoche in Barcelona Spekulationen ein Ende bereiten wollen, ist damit aber offensichtlich gescheitert. Ein Teamsprecher verteidigt gegenüber 'f1i.com' das Krisenmanagement: "Am Tag unmittelbar nach dem Unfall haben wir eine Pressemitteilung herausgegeben, die das Ziel verfolgte, fälschliche Medienberichte zu korrigieren, die besagten, dass Fernandos Unfall von Fehlern des Auto verursacht worden sei."
Keine Ruhe in die Sache bringt auch die Information, dass auf der FIA von McLaren überspielten Telemetriedaten des verhängnisvollen Alonso-Stints keine Auffälligkeiten zu erkennen wären. Schließlich gibt es keinen Präzedenzfall, der beweisen würde, dass Stromschläge sich in den Auswertungen überhaupt niederschlagen. So bleibt - wie von McLaren postuliert und von anderen Fahrern wie Sebastian Vettel gestützt - der starke Wind eine mögliche und nicht unwahrscheinliche Erklärung.
Nachdem Teamchef Eric Boullier eine Entscheidung über Alonsos Einsatztauglichkeit beim Auftakt in Melbourne für diese Woche ankündigte, will sein Arbeitgeber erneut schweigen. "Wenn es um die Beantwortung von Fragen zu Fernandos gesundheitlichem Zustand geht, wird McLaren nicht vorpreschen. Seine medizinische Betreuung wird von den Leuten übernommen, die das am besten können: seinen Ärzten", heißt es aus dem Team, das den Ball in dieser Frage den Medizinern zuspielt.
Neuigkeiten über eine am Wochenende veröffentlichte Videobotschaft Alonsos gibt es nicht: "Wir können nur sagen, dass er gute Fortschritte verzeichnet. Wir verstehen den Durst der Medien nach Informationen, aber die offenen Fragen werden von Ärzten, nicht von Formel-1-Leuten beantwortet."