Gleich im ersten Training unterstreichen Sebastian Vettel und Fernando Alonso ihren Titelanspruch - Lewis Hamilton im Mercedes-Silberpfeil starker Vierter
© Foto: xpbimages.com
Alles redet vor dem ersten Grand Prix der Formel-1-Saison 2013 vom großen WM-Duell zwischen Titelverteidiger Sebastian Vettel (Red Bull) und Fernando Alonso (Ferrari), und tatsächlich gaben die beiden im ersten Freien Training in Melbourne (Australien) bei leicht bewölkten Wetterverhältnissen im Albert Park den Ton an. Vettel stellte in 1:27.211 Minuten die vorläufige Bestzeit auf (und war damit sogar schneller als die beste Freitagszeit des vergangenen Jahres), gefolgt von Alonsos Teamkollege Felipe Massa (+0,078) und Alonso selbst (+0,336).
"Die üblichen Verdächtigen sind wieder vorne, Red Bull und Ferrari", lautet daher die erste Schnellanalyse von Experte Marc Surer, der für Vettel "richtig Konkurrenz" ortet, aber vor allzu frühen Schlüssen warnt, denn: "Es ist noch früh." Nur zwei Tendenzen aus dem Winter scheinen sich seiner Meinung nach zu bestätigen: "Mercedes ist dazugestoßen. Und mein Verdacht, dass McLaren nicht in Topform ist, ist noch nicht entkräftet."
Mit 1,229 beziehungsweise 1,386 Sekunden Rückstand belegten die McLaren-Piloten Jenson Button und Neuzugang Sergio Perez nämlich nur die Positionen neun und elf, wohingegen beide Mercedes-Silberpfeile locker in den Top 8 landeten: Lewis Hamilton stellte das Potenzial des neuen F1 W04 mit einem Rückstand von gerade mal 0,341 Sekunden unter Beweis, wurde starker Vierter, während Nico Rosberg mit 0,802 Sekunden Rückstand Siebter wurde.
Lokalmatador Mark Webber (Red Bull/+0,457) wurde Fünfter, gut zwei Zehntelsekunden vor "Iceman" Kimi Räikkönen, der im ersten Training ganz routiniert sein Programm herunterspulte. Überraschend stark präsentierte sich Adrian Sutil, der beim Comeback auf Force India nur 19 Runden benötigte, um mit 1,215 Sekunden Rückstand hervorragender Achter zu werden. Sein Teamkollege Paul di Resta (13./+1,699) sorgte indes zwei Minuten vor Schluss für den einzigen Abflug.
Der Schotte kam beim Anbremsen einer schnellen Rechtskurve etwas zu weit nach links, verlor die Kontrolle und rutschte ins Kiesbett, ohne anzuschlagen - von wo aus er sich aber selbst befreien und an die Box zurückfahren konnte. Force India landete damit im vorderen Mittelfeld, zunächst knapp vor Teams wie Sauber, Williams oder Toro Rosso, die auf den ersten Blick in etwa in der gleichen Liga zu spielen scheinen wie im vergangenen Jahr.
Auch ganz hinten gab es keine Verschiebungen: Marussia und Caterham spielen im vierten Jahr ihres Bestehens weiterhin die Rolle der hoffnungslosen Underdogs, wobei Marussia diesmal das schnellere Team war und Neuzugang Jules Bianchi sogar nur drei Zehntelsekunden auf den Toro Rosso von Daniel Ricciardo fehlten. Letzterer ließ es sich als australischer Lokalmatador übrigens nicht nehmen, die erste Zeit der neuen Saison in den Asphalt zu brennen...