Mercedes dementiert Hamilton-Traumgage

, 28.09.2012

75 Millionen Euro für drei Jahre? Trotz des Milliarden-Sparpakets des Konzerns soll Daimler für Lewis Hamilton tief in die Tasche gegriffen haben...

60 Millionen Pfund für drei Jahre, also umgerechnet rund 25 Millionen Euro Jahresgage, soll Lewis Hamilton von 2013 bis 2015 als Mercedes-Fahrer verdienen. Aber Teamchef Ross Brawn dementiert, dass man McLaren vor allem mit Geld überboten hat, sondern glaubt, dass die Entscheidung aus anderen Gründen gefallen ist.

"Es gibt einen umkämpften Fahrermarkt und Lewis ist in dieser Hinsicht so ehrgeizig wie jeder andere", erklärt Brawn gegenüber 'Sky Sports News'. "Aber Lewis ist nicht zu uns gekommen, weil wir mehr Geld angeboten haben. Das haben wir nicht." Sollten die im Raum stehenden 25 Millionen Euro (19 Millionen Euro davon als Fixum) tatsächlich stimmen, würde Hamilton in der Liga der bestverdienenden Formel-1-Stars in die Region von Fernando Alonso aufsteigen.

Durchaus denkbar ist, dass Hamiltons Verhandlungen mit McLaren nicht nur an unterschiedlichen Gagenvorstellungen gescheitert sind. Der Weltmeister von 2008 wollte beispielsweise seine Original-Siegerpokale behalten, obwohl McLaren für die Fahrer seit 1989 nur Nachbildungen anfertigen lässt und die Originale in Woking sammelt, und sein Manager Simon Fuller (XIX Entertainment) wollte auch mehr Freiheiten für persönliche Sponsoren.

Gelegenheit, erstmals Aufbauarbeit zu leisten

Spannend könnte die Frage werden, ob Hamiltons millionenschwerer Reebok-Vertrag mit Mercedes-Sponsor Puma vereinbar ist. Aber der wichtigste Punkt ist ein anderer: "Wenn Lewis als Rennfahrer nicht erfolgreich ist, passiert nichts von den anderen Dingen", sagt Brawn. "Jeder, der in die Verhandlungen involviert war, hat das erkannt. Denn wenn er kein erfolgreicher Rennfahrer ist, geht auch sonst nichts. Das ist der Schlüssel."

Brawn glaubt nicht, dass nur das Geld gelockt hat: "Ich denke, ein Teil des Reizes war für Lewis, Teil beim Aufbau einer Struktur zu sein, also ein Team zu erschaffen und nicht in ein fertig geformtes, erfolgreiches Paket einzusteigen", erklärt der Mercedes-Teamchef. "Es geht darum, Teil des Prozesses zu sein, dieses Paket aufzubauen. Ich glaube, Lewis hat gespürt, dass das der nächste Schritt in seiner Karriere sein sollte."

Bei McLaren nimmt man den Abschied des 27-Jährigen relativ gelassen. Zwar schätzt man Hamilton nach wie vor als enorm schnell ein, aber mit seinen Starallüren (Twitter-Veröffentlichung von Teaminterna, Scherzinger-Schlagzeilen, etc.) büßte der langjährige "Ziehsohn" von Ron Dennis viele Sympathien ein. Als sein neues Management dann trotz der sportlich mäßigen Saison 2011 astronomische Forderungen stellte, zog das Team die Reißleine.

McLaren nimmt Hamilton-Abgang gelassen

Teamchef Martin Whitmarsh ist optimistisch, dass man den Verlust mit Sergio Perez gut abfedern kann: "Lewis ist ein großartiger Fahrer, aber McLaren ist ein großartiges Team. Ob man nun die letzten vier Rennen, die letzten vier Jahre oder die letzten 40 Jahre hernimmt, wir haben immer mit vielen großartigen Fahrern gewonnen. Und wir werden wieder gewinnen", kündigt der Brite am großen Tag der Bekanntgaben an.

"Ich kenne Lewis seit 15 Jahren. Man verliert jeden konkurrenzfähigen Wert nur ungern, aber zum Glück haben wir viele konkurrenzfähige Werte bei McLaren", fährt er fort. "Wir haben Jenson, einen etablierten Star, einen Weltmeister und Grand-Prix-Sieger, und mit Sergio haben wir vielleicht das aufregendste Nachwuchstalent der heutigen Formel 1. Wir freuen uns darauf und sind gespannt auf nächstes Jahr."

Doch auch wenn die Zukunft Perez heißt, die Gegenwart heißt bei McLaren immer noch Hamilton: "In der Zwischenzeit haben wir sechs Grands Prix zu fahren, die wir gewinnen können. Ich glaube, momentan ist allgemein anerkannt, dass wir das schnellste Auto der Formel 1 haben. Wir werden versuchen, diese sechs Rennen zu gewinnen, ebenso wie beide Weltmeisterschaften. Das ist unser kurzfristiges Ziel", so Whitmarsh.

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