Die Formel-1-Saison 2015 beginnt mit einem überlegenen Doppel-Erfolg für das Mercedes-Teams vor Sebastian Vettel im Ferrari - und mit nur elf Autos im Ziel
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Der erste Grand Prix der Formel-1-Saison 2015 ist Geschichte - und hinterlässt den Eindruck, dass sich eben jene wiederholen könnte. Zumindest, was die Spitze angeht. Denn der amtierende Weltmeister Lewis Hamilton dominierte in seinem Mercedes den Großen Preis von Australien vor Teamkollege Nico Rosberg, der mit weniger als zwei Sekunden Rückstand hinter dem Briten ins Ziel kam.
Einen gelungenen Einstand bei seinem neuen Arbeitgeber Ferrari feierte Sebastian Vettel, der das Rennen im Albert Park von Melbourne auf dem dritten Rang beendete. Der Ex-Weltmeister erreichte damit sein selbstgestecktes Ziel, im Rennen Felipe Massa im Ferrari zu schlagen und hinter den überlegenen Silberpfeilen auf das Podium zu fahren.
Punkte gab es dahinter ebenfalls für Felipe Massa im Williams auf dem vierten Rang vor Felipe Nasr im Sauber, Daniel Ricciardo im Red Bull, Nico Hülkenberg im Force India, Marcus Ericsson im zweiten Sauber, Carlos Sainz jun. im Toro Rosso, sowie Sergio Perez im Force India. Der letzte Fahrer im Ziel: Jenson Button im McLaren beim Honda-Comeback auf Position elf.
Nur 15 Autos am Start
Das Starterfeld war beim Saisonauftakt am Start stark ausgedünnt. Manor-Marussia fuhr am Wochenende erst gar nicht auf die Strecke - die Autos des kurzfristig geretteten Teams wurden nicht rechtzeitig fertig. Valtteri Bottas konnte nicht in seinen Williams einsteigen - der Finne zog sich im Qualifying eine Rückenverletzung zu. Daniil Kwjat musste seinen Red Bull mit Getriebeproblemen auf dem Weg zur Startaufstellung abstellen und abschließend verrauchte offenbar der Honda-Motor im Heck von Kevin Magnussen Autos ebenfalls auf dem Weg zur Startaufstellung. Damit standen nur 15 Autos am Start.
Formel-1-Feld dünnt sich am Start noch weiter aus
Während die beiden Mercedes einen guten Start erwischten und Hamilton seine Pole-Position vor Rosberg verteidigen konnte, kam Vettel nicht ganz optimal vom Fleck. Vettel lag in der ersten Kurve innen, sodass Teamkollege Räikkönen zurückstecken musste, dem wiederum Sauber-Fahrer Nasr ins Heck fuhr. Das führte dazu, dass sich Maldonado nach einer Verkettung unglücklicher Umstände drehte und in die Reifenstapel einschlug. Die Rennleitung musste zur Bergung des Lotus das Safety-Car auf die Strecke schicken.
Ericsson nutzte die Gunst der Stunde und gingen an die Sauber-Box während Romain Grosjean sein Auto an der Box mit einem technischen Problem abstellen musste. Der Lotus-Fahrer war schon beim Start kaum vom Fleck gekommen. Damit waren nur noch 13 Autos im Rennen! In Runde vier wurde das Rennen von der Rennleitung wieder freigegeben.
Hamilton hat das Feld im Griff
Die Reihenfolge: Hamilton vor Rosberg, Massa, Vettel, Nasr, Ricciardo, Sainz, Räikkönen, Verstappen und Hülkenberg - damit lagen drei Rookies in den Punkten! Dahinter: Button, Ericsson und Perez. Sainz kämpfte unterdessen mit seinem Auto - der Toro Rosso beschleunigte nicht mehr richtig. Glück für den Neuling: Das Problem bestand nur kurzfristig. Allerdings kämpfte der 20-jährige Spanier nach wie vor mit Untersteuern, nachdem er sich an Räikkönens Heck den Frontflügel beschädigt hatte. Rosberg hatte nach zwei fliegenden Runden übrigens schon 2,283 Sekunden Abstand auf Hamilton.
In der Folgephase kam Rosberg seinem Teamkollegen wieder näher: In Runde zehn betrug der Abstand nur noch 1,4 Sekunden. Dahinter: Massa mit +7,4, Vettel +8,4, Nasr +16,2, Ricciardo +16,8, Ricciardo +16,9, Räikkönen +17,7, Sainz +19,2, Verstappen +22,9, Hülkenberg 24,5, Ericsson +25,6, Button +34,3 sowie Perez mit 35,7 Sekunden Abstand auf den Führenden.
Bei einem Duell zwischen Button und Perez kollidierten die beiden. Der McLaren-Fahrer gab nicht nach, als ihn der Force-India-Fahrer Angriff, und die beiden krachten ineinander, was Perez in einen Dreher zwang. In der 17. Runde kam Räikkönen zum Stopp - und verlor Zeit, weil hinten links ein Rad klemmte.
Die erste Runde an Boxenstopps beginnt
Die Positionen und Abstände nach 20 von 58 Runden: Hamilton 2,7 Sekunden vor Rosberg, 15,4 vor Massa, 16,9 vor Vettel, 31,9 vor Nasr, 36,6 auf Ricciardo, 40,5 auf Sainz, 47,1 auf Verstappen, 49,4 auf Hülkenberg und 50,2 auf Ericsson auf dem zehnten Rang. Dahinter: Räikkönen (+57,1), Button (76,9) und Perez (+78,8).
Unterdessen steuerten der drittplatzierte Massa und Hülkenberg die Box an. Vettel folgte in Runde 25 - und kehrte vor dem Williams-Piloten auf dem dritten Rang wieder auf der Strecke zurück. Wie Massa setzte der Deutsche auf die härteren Reifen, könnte also mit einem Stopp durchfahren. Während Sainz im Toro Rosso einen völlig verpatzten Stopp erlebte (hinten links klemmte das Rad) kam Hamilton an die Box, Rosberg folgte eine Runde später. Erst in der 33. Runde kam Verstappen zu seinem ersten Stopp.
In der 34. Runde musste Verstappen seinen Toro Rosso abstellen - auf dem neunten Rang liegend. Am Auto des Formel-1-Neulings war am Heck Rauch zu sehen.
Rosberg kommt Hamilton wieder näher
In der 37. Runde hatte Hamilton nur noch 1,6 Sekunden Vorsprung auf Rosberg - der Deutsche versuchte wieder, dem Weltmeister näherzukommen. Dahinter war Vettel mit 19,9 Sekunden Rückstand komfortabel auf dem dritten Rang unterwegs, Massa dahinter hatte fünf Sekunden Abstand auf den Deutschen. Dahinter in den Punkten: Massa, Räikkönen, Nasr, Ricciardo, Hülkenberg, Ericsson und Perez.
Ausfall für Räikkönen
In der 41. Runde holte sich Räikkönen nochmal neue Reifen ab. Einen Umlauf später kam der Finne wieder an die Box und rollte wenig später aus - offenbar hatte man das linke Hinterrad nicht richtig angezogen. Die Reihenfolge in Runde 44 von 58: Hamilton vor Rosberg, Vettel, Massa, Nasr, Ricciardo, Hülkenberg, Ericsson, Sainz und Perez auf dem zehnten Rang. Dahinter nur noch Button, der in Runde 51 ein "wirklich großes Problem" mit seinem Auto beklagte.
Ausführlicher Rennbericht folgt an dieser Stelle in Kürze