Mercedes dominiert Trainingsauftakt in China

, 12.04.2013

Mit fast einer Sekunde Vorsprung auf Red Bull sichert sich Mercedes-Pilot Nico Rosberg die Bestzeit in Schanghai - Sebastian Vettel zum Auftakt auf Rang vier

Vorjahressieger Nico Rosberg sicherte sich heute Morgen die Bestzeit im ersten Freien Training zum Grand Prix von China und unterstrich damit die Stellung von Mercedes als Geheimfavorit an diesem Wochenende. Der Deutsche markierte im sonnigen Schanghai eine Bestzeit von 1:36.717 Minuten und setzte sich 0,454 Sekunden vor Teamkollege Lewis Hamilton an die Spitze des Klassements.

Obwohl Rosberg wie viele andere Fahrer Schwierigkeiten damit hatte, die Bremsen auf Temperatur zu bekommen, bestätigte er seinen Ruf als Schanghai-Spezialist. "Er war hier schon immer schnell", unterstreicht Experte Marc Surer, der aber davor warnt, das Ergebnis der ersten 90 Minuten schon auf die Goldwaage zu legen - und zwar trotz des überlegenen Vorsprungs von fast einer Sekunde auf den ersten Verfolger des schnellen Silberpfeils.

Genau wie Mercedes drehte auch Red Bull 41 Runden; Mark Webber war teamintern um knapp drei Zehntelsekunden schneller als Sebastian Vettel, der Platz vier belegte. Red Bull verlor in allen drei Sektoren Zeit auf Rosberg/Hamilton, insbesondere auf der langen Geraden, auf der das Mercedes-Duo mit 319 km/h einen hervorragenden Topspeed erzielte. Schneller war nur Sauber-Pilot Esteban Gutierrez (18./+3,315), der für seine flache Flügeleinstellung aber mit zwei Ausritten bezahlte.

Fünfter wurde Fernando Alonso, der sich mit 17 Runden begnügte und 1,248 Sekunden Rückstand auf Rosberg hatte. Alonso lag damit um etwas mehr als eine Zehntelsekunde vor seinem Ferrari-Teamkollegen Felipe Massa (7.). Zwischen den beiden reihte sich noch Jenson Button im runderneuerten McLaren ein. Sergio Perez setzte den zweiten McLaren allerdings nach Ablauf der regulären Zeit in die Mauer.

Der Mexikaner, der mit 2,643 Sekunden Rückstand ohnehin nur P16 belegte, rutschte ausgerechnet in der Boxenausfahrt in die Barriere, wo Vorgänger Hamilton schon 2007 seinen WM-Titel versenkt hatte. "Er war eindeutig zu schnell", erkennt Experte Surer einen Fahrfehler und ergänzt: "Peinlich war es dann, wenn der neue Frontflügel drauf war und jetzt kaputt ist." Teamchef Martin Whitmarsh sah am Kommandostand jedenfalls "not amused" aus...

Stark präsentierte sich neuerlich Force India: Adrian Sutil lag zwischenzeitlich sogar in Führung und wurde unterm Strich Achter, gefolgt von Romain Grosjean (Lotus) und Teamkollege Paul di Resta. Die Top 10 lagen diesmal innerhalb von zwei Sekunden, also verhältnismäßig weit auseinander gezogen. Elfter wurde Kimi Räikkönen (Lotus), der sich mit Graining an den Vorderreifen einmal kurz drehte, aber unbeschadet weiterfahren konnte.

Keine nennenswerten Überraschungen gab es im hinteren Mittelfeld. Einen Lichtblick erlebten dafür die (kaum vorhandenen) chinesischen Fans, denn mit Lokalmatador Qing-Hua Ma durfte bei Caterham ein Landsmann ran. Ma absolvierte 20 Runden ohne gröbere Schnitzer, verlor sieben Sekunden auf die Spitze und eineinhalb auf den Teamkollegen, blieb aber sogar innerhalb der 107-Prozent-Grenze - ein Achtungserfolg.

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