Für Mercedes war der Testtag nach dem Unfall schneller beendet als gedacht, dennoch ist man mit den ersten Eindrücken sehr zufrieden
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So hatte sich Mercedes den ersten Testtag in Jerez nicht vorgestellt. Das mit Spannung erwartete Debüt des W05 mit dem neuen Mercedes-Turbomotor war für Lewis Hamilton bereits nach 18 Runden beendet. Kurz vor Mittag flog der Ex-Weltmeister nach einem Problem am Frontflügel heftig in Kurve 1 in die Reifenstapel. Für die Silberpfeile war der Testtag damit beendet. Die Zeit von 1:27.820 Minuten war zwar vorläufig Bestzeit, ob man dabei allerdings von repräsentativ sprechen kann, steht auf einem anderen Blatt Papier.
Trotz des Unfalls zeigt sich Hamilton nach der ersten Ausfahrt aber zufrieden: "Für mich war das ein unheimlich positiver Start, als erstes im neuen Auto auf der Strecke sein zu dürfen und eine gute Anzahl an Runden zu drehen. Die anderen Teams waren jeweils nur für einzelne Runden draußen und haben ein paar Stunden später als wir mit ihrem Programm begonnen. Dass wir mit unserem Testprogramm so starten konnten, war sehr ermutigend", so der Brite.
"Das Auto fühlt sich sehr gut an, besonders wenn man bedenkt, dass es noch so früh ist - von daher war es ein sehr positiver Tag. Natürlich ist es unglücklich, den Tag so frühzeitig zu beenden, wenn jeder so hart gearbeitet hat und wir spielend die meisten Kilometer von allen hätten abspulen können, aber wir holen die verlorene Zeit wieder auf. Es ist zudem auch besser, dass diese Dinge jetzt passieren und nicht in Melbourne. Ich bin sehr stolz auf das Team und was es erreicht hat, und wir werden weiter Gas geben", so Hamilton.
"Zwischenfälle wie diese passieren", nimmt es Motorsportchef Toto Wolff locker. "Darum sind wir ja hier: Um so etwas zu finden, bevor wir zu den Rennen kommen. Wir haben 18 Runden geschafft und sind erfolgreich durch unsere Systemchecks gekommen. Das Auto muss jetzt repariert werden, was zu Beginn der Wintertestfahrten durch die fehlenden Ersatzteile immer eine Herausforderung für sich ist. Trotzdem ist es unser Job, mit diesen Herausforderungen fertig zu werden."
Mercedes-Geschäftsführer Technik, Paddy Lowe, sieht es so: "Unseren Arbeitstag mit einem Frontflügelschaden zu beschließen, war das unglückliche Ende eines bis dato sehr positiven Starts. Wir waren das erste Team auf der Strecke - pünktlich um 9:00 Uhr morgens - und wir haben die Länge unserer Runs kontinuierlich ausgebaut, als der Unfall passierte. Das Feedback von Lewis war positiv, als er einige gezeitete Runden setzen konnte, was ein vielversprechender Indikator für das Basispaket ist."
"Was den Schaden selbst betrifft, so analysieren wir noch die Gründe", so Lowe weiter. "Dieser Prozess, zusammen mit der Reparatur des Autos, hat unsere Fahrzeit zum Ende gebracht. Die Teams in Brackley und Brixworth haben einen fantastischen Job gemacht, das Auto für die Ausfahrt heute Morgen fertig zu bekommen, und morgen hoffen wir auf der bereits nützlichen Anzahl von Runden aufbauen zu können. Es gibt viele Daten zu analysieren, und die Lernkurve in diesem Winter wird sehr steil."
Morgen soll Lewis Hamilton das Auto an seinen Teamkollegen Nico Rosberg übergeben.