Mercedes in Melbourne: Auch 2015 wieder einsame Spitze?

, 09.03.2015

Mercedes möchte in Melbourne den Grundstein für eine weitere erfolgreiche Saison legen - Machen Lewis Hamilton und Nico Rosberg den Sieg unter sich aus?

Egal, wen man fragt, Mercedes gilt bei fast allen Formel-1-Expterten als großer Favorit für die Saison 2015. Überraschend ist das angesichts der Dominanz des vergangenen Jahres nicht. Die Silberpfeile gewannen 16 der 19 Rennen und sicherten sich überlegen Fahrer- und Konstrukteurs-WM. Trotzdem wissen Toto Wolff und Co., dass beim Saisonauftakt in Melbourne - zumindest in Sachen Punkten - alle Teams wieder bei Null starten.

"Nach den Testfahrten herrscht von außen betrachtet sicherlich eine gewisse Erwartungshaltung an uns vor. Aber Rennen sind eine ganz andere Angelegenheit", warnt Technikchef Paddy Lowe. Mit 6.121 Kilometern spulte Mercedes, wie auch schon im vergangenen Winter, die größte Distanz aller Formel-1-Teams ab. Lowe weiß daher: "Das Team ist nach unserem Winterprogramm in guter Verfassung."

"Mit Blick auf den Speed und die Zuverlässigkeit scheint das Auto im Vergleich zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr ein Schritt nach vorne zu sein", so der Technikchef, der der Konkurrenz mit dieser Aussage wohl einige Schweißperlen auf die Stirn treiben dürfte. Teamchef Wolff ergänzt: "Hinter uns liegt ein harter Winter, sowohl auf der Power Unit- als auch auf der Chassis-Seite."

Hamilton "ungeduldig"

"Insgesamt war er vermutlich sogar härter, als wir erwartet hatten", berichtet der Österreicher und erklärt: "Im vergangenen Jahr gab es große Regeländerungen. Jedem war Bewusst, was es für eine riesige Herausforderung darstellen würde, um gute Arbeit abzuliefern. Für diese Saison fielen die Regeländerungen nicht so groß aus. Dennoch waren die Arbeitsbelastung und der nötige Einsatz in diesem Winter enorm. Schließlich wollten wir weiter Fortschritte machen und das Auto insgesamt verbessern."

Wenn das gelungen ist, dürften Lewis Hamilton und Nico Rosberg den Sieg im Albert Park vermutlich unter sich ausmachen. 2014 ging der Sieg beim Saisonauftakt an den Deutschen, sein Teamkollege schied früh mit einem technischen Defekt aus. "Zu dieser Zeit des Jahres ist man als Fahrer hin und hergerissen", erklärt Hamilton und ergänzt: "Man wartet ungeduldig darauf, wieder Rennen fahren zu dürfen."

"Aber gleichzeitig weiß man nie, was eine neue Saison mit sich bringt. Bei den Testfahrten erhält man einen grundlegenden Eindruck davon, ob das Auto sich gut oder nicht so gut anfühlt, aber darüber hinaus ist alles völlig offen", sagt der Weltmeister und ergänzt: "Ich fühle mich frisch, fit, entspannt und positiv. Ich bin bereit. Als Fahrer wird man mit jeder Saison stärker. Deswegen möchte ich besser als im letzten Jahr sein."

Rosberg in der Verfolgerrolle

Ähnlich Ziele hat auch Teamkollege Rosberg. Trotzdem ist die Voraussetzung für den Deutschen eine andere. Während Hamilton als amtierender Champion in die Saison startet, befindet sich Vizeweltmeister Rosberg in der Verfolgerrolle. "Für mein Rückspiel mit Lewis habe ich mich darauf konzentriert, mich noch mehr anzutreiben", erklärt der 29-Jährige.

"Am Ende kommt es darauf an, wer die beste Saison zusammenbekommt. Diesmal möchte ich aber sicherstellen, dass es andersherum ausgeht. Dabei ist mein Teamkollege nur einer von vielen starken Konkurrenten, die ich schlagen muss, wenn ich Weltmeister werden möchte", so Rosberg, der nicht davon ausgeht, dass er und Hamilton den Titel erneut nur unter sich ausmachen werden.

Zuversichtlich ist er trotzdem: "Wir hatten einen guten Winter, aber es ist nie unkompliziert. Es gibt immer Herausforderungen, die überwunden werden müssen. Man darf nichts als selbstverständlich ansehen und muss immer weiter pushen." Der Saisonauftakt in Melbourne wird zumindest erste Aufschlüsse darüber geben, ob Rosberg und Hamilton auch 2015 wieder in einer eigenen Liga fahren werden. Ausgeschlossen scheint das momentan nicht zu sein.

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