Mercedes fährt in Monaco wie erwartet auf Pole, ist angesichts der schwachen Rennpace aber nur vorsichtig optimistisch - wie lange halten die Reifen?
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Auf dem Papier sieht es nach einer klaren Angelegenheit aus: Mercedes belegte im Qualifying in Monaco einmal mehr die erste Startreihe. Nico Rosberg steht vor Lewis Hamilton. Für Ersteren war es die dritten Pole-Position en suite.
Allerdings ist aus den vergangenen Rennen bekannt, dass es im Rennen für Mercedes meist in die andere Richtung läuft. Das kommt mittlerweile schon fast einem Naturgesetz gleich. Denn so schnell die Silberpfeile die Pirelli-Reifen auf Temperatur bringen - was im Qualifying von Vorteil ist - so schnell bauen sie im Rennen ab.
In Monte-Carlo hat Mercedes nun aber den enormen Vorteil, dass die Konkurrenz aufgrund der verwinkelten Streckencharakteristik am Sonntag wohl kaum vorbeikommen kann. Deshalb wird ein guter Start für Rosberg und Hamilton sehr entscheidend sein.
Rosberg schlug im Trockenen eiskalt zu
Lange Zeit war im Qualifying im Fürstentum nicht sicher, ob Mercedes auch dieses Mal auf die Pole fahren könnte. Denn vor dem Zeittraining hatte es auf dem Stadtkurs geregnet, die Piloten gingen mit Intermediate-Reifen auf die rutschige Strecke. Später wechselte das Feld auf Trockenreifen, es schlug die große Stunde für Rosberg.
"Das ganze Wochenende lief es für uns schon in die richtige Richtung, wir konnten uns stetig verbessern und es ist schön, hier in meiner Heimat auf Pole zu stehen", sagt Rosberg , der zuvor in allen drei Freien Trainings die Bestzeit hatte fahren können. "Das Qualifying war aber echt richtig schwierig, da sich die Bedingungen stetig veränderten - mal war es nass, dann war es wieder trocken."
"Dann wurde die Strecke immer schneller und alles kam auf die letzte Runde am Ende an. Die war dann gar nicht mal so perfekt. Aber ich denke, dass Sebastian und Lewis auch so ihre Probleme hatten. Ich bin aber wie gesagt happy, denn das ist für morgen eine gute Ausgangsbasis."
Hamilton: "Müssen auf die Reifen aufpassen"
Teamkollege Lewis Hamilton fehlten am Ende lediglich 0,091 Sekunden auf Rosbergs Pole-Zeit. Der ehemalige McLaren-Pilot bezeichnete seine schnelle Runde als "nicht allzu schlecht" und beschreibt, worauf es im Rennen am Sonntag ankommen wird.
"Wir müssen auf die Reifen aufpassen und sicherstellen, dass wir die Anzahl an Boxenstopps machen, die wir auch geplant haben - und irgendwie die Reifen länger am Leben zu erhalten als die anderen. Es wird schwer, aber nicht unmöglich", so Hamilton vorsichtig optimistisch.
Mercedes hofft auf eine Überraschung
Ein weiterer Faktor, der Mercedes zugute kommen könnte, ist die Tatsache, dass im Rennen wohl alle Piloten ausnahmslos einmal zum Reifenwechsel kommen werden. Viel Spielraum haben die Teams bei den Strategien also nicht. Nun wird es darauf ankommen, die Reifen möglichst lange am Leben zu halten.
Teamchef Ross Brawn schöpft aus zwei Erkenntnissen Mut: "Wir haben ein paar Dinge am Auto verändert, die uns helfen sollten", sagt der Brite. "Die Longruns sahen am Donnerstag damit sehr respektabel aus. Ich hoffe, das schlägt sich auch nieder, und die Strecke hat sich nicht zu sehr verändert. Ich bin gemäßigt optimistisch."
Pole-Setter Rosberg gibt am Beispiel der schlechten Rennleistung in Barcelona zwar zu Bedenken, dass man im Rennen weiterhin große Schwierigkeiten habe, doch: "Diese Strecke hier kommt uns ein bisschen entgegen, wir haben auch einige Dinge verbessert. Es wird morgen zwar schwierig, aber wer weiß. Es kann immer Überraschungen geben."