Mercedes' "Megafon-Auspuff": Nur heiße Luft

, 14.05.2014

Der Lautstärketest war ein echter Reinfall - Das neue Auspuff-System bringt nicht den gewünschten Effekt - Nico Rosberg übt Starts

"Es lief auf das Gleiche hinaus", stellt Nico Rosberg fest, nachdem er am Vormittag des zweiten Testtages in Barcelona den mit Spannung erwarteten neuen Auspuff ausprobiert hatte, der dem Sound der neuen Formel 1 mehr Dezibel verleihen sollte. Nach 13 Runden Lautstärketest besann sich der WM-Zweite daher wieder auf andere verbesserungswürdige Bereiche und setzte mit 1:25.805 Minuten die zweitschnellste Zeit - 0,934 Sekunden hinter Mittwochsprimus Pastor Maldonado.

"Wir probieren solche Sachen natürlich gerne aus, wenn die FIA und die Fans das gerne möchten", erklärt Rosberg den Einsatz des "Megafon-Auspuffs", der in seiner Ausführung an eine Trompete oder die Vuvuzela, das Blasinstrument der südafrikanischen Fußballfans, erinnerte. "Leider hat es rein gar nichts geändert. Wir müssen daran noch arbeiten. Wir wollen das Ganze lauter haben, deshalb müssen wir jetzt andere Lösungen finden, weil das nicht funktioniert hat."

Stattdessen konzentrierte sich der Wiesbadener beim Rest seiner insgesamt 102 Runden auf andere Schwachstellen: "Wir haben unter andrem an den Bremsen gearbeitet, weil das ein Bereich ist, mit dem ich mich in diesem Jahr noch nicht so recht wohl gefühlt habe. Da haben wir einige Interessante Sachen herausgefunden. Wir haben auch an den Starts gearbeitet, weil das ja bisher eine unserer Schwächen war. Es ist nicht einfach, da es so eine anspruchsvolle Prozedur ist."

Rosbergs Lastenheft hatte noch weitere Punkte zu bieten: "Außerdem haben wir noch ein paar Einstellungen an der Antriebseinheit ausprobiert, die normalen Sachen, die man halt so testet." Obwohl der Abstand zur Konkurrenz auch beim Spanien-Grand-Prix noch erheblich war - Daniel Ricciardo kam als Dritter rund 49 Sekunden hinter den Mercedes ins Ziel - will sich das Team weiter verbessern. "Unser Ziel ist es, jeden Vorteil herauszukitzeln, den wir unseren Konkurrenten gegenüber ausspielen können", so Rosberg.

Die Testtage am Dienstag und Mittwoch taugten dafür: "Tage wie diese sind sehr wertvoll. An Rennwochenenden kann man nicht auf diese Art testen, weil jede Runde anders ist als die nächste. An Testtagen kann man neue Reifen und die gleiche Menge an Benzin verwenden. Dabei lernt man sehr viel. Das nächste Rennen in Monaco ist natürlich ein Spezielles. Aber unser Auto ist in allen Bereichen stark und es gibt keinen Grund, warum wir nicht auch dort angreifen könnten."

Rosberg fuhr seine persönliche Bestzeit auf den Medium-Reifen, während Maldonados Zeit aus einer Fahrt mit der supersoften Mischung stammte. Auch insgesamt beendete der Deutsche die Testtage als Zweitschnellster. Hamilton war am Dienstag mit 1:26.674 Minuten ganze 0,869 Sekunden langsamer als sein schärfster Konkurrent aus dem eigenen Stall und nur Gesamt-Sechster. Trotzdem gilt es, diese Werte mit Vorsicht zu genießen.

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