Mit einem Upgrade für wenig Abtrieb sagt Mercedes Red Bull den Kampf an - Toto Wolff sieht Lewis Hamilton und Nico Rosberg in Spa "in ihrem Element"
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Der Große Preis von Belgien in Spa-Francorchamps ist das erste Rennen nach der Formel 1-Sommerpause. Am kommenden Wochenende wird auf der geschichtsträchtigen Ardennen-Achterbahn der elfte von 19 Saisonläufen ausgetragen und Mercedes möchte den Schwung vom letzten Rennen der ersten Saisonhälfte mitnehmen.
Auf dem Hungaroring fuhr Lewis Hamilton von der Pole-Position zu seinem ersten Sieg in Diensten von Mercedes. "Ich habe das Gefühl, dass ich seit meinem Sieg in Ungarn eine kleine Ewigkeit nicht im Auto gesessen bin und ich kann es kaum erwarten, endlich wieder zu fahren", betont Hamilton, der im Winter das Cockpit des zurückgetretenen Michael Schumacher übernommen hat.
"Ich war gestern in unserem Werk, um meine Ingenieure zu treffen und etwas im Simulator zu trainieren. Es war schön, alle wiederzusehen und die Begeisterung zu spüren, die nach der Sommerpause in unserer Fabrik vorherrscht", sagt Hamilton und freut sich auf die bevorstehenden Abenteuer: "Spa ist eine fantastische Strecke und es macht unglaublich viel Spaß, dort zu fahren. Wir freuen uns sehr auf die zweite Saisonhälfte und die Gelegenheit, weitere gute Ergebnisse einzufahren."
Für Teamkollege Nico Rosberg gehört Spa "zu den schönsten Strecken der Saison und jeder Fahrer genießt es sehr, dort zu fahren. Die schnellen Kurven geben dir als Fahrer ein tolles Gefühl und das gilt natürlich ganz besonders für die Eau Rouge, die mit Vollgas durchfahren wird. Der Große Preis von Belgien ist für mich stets ein besonderes Rennen, da es so nah an Deutschland liegt. Das bedeutet, dass mich an diesem Wochenende viele Fans und einige meiner Freunde an der Strecke anfeuern werden."
"Das Layout und die Charakteristik der Strecke sollten unserem Auto liegen", glaubt Rosberg, der mit dem F1 W04 in den Straßen von Monte Carlo und in Silverstone zum Sieg fuhr. Anders als der winklige Hungaroring, wo die Formel 1 am letzten Juli-Wochenende gastierte, verlangt Spa "nach einer Abstimmung mit sehr wenig Abtrieb, weshalb wir eine andere Aerodynamik-Spezifikation einsetzen werden als beim vergangenen Rennen. Ich kann es kaum erwarten, wieder in meinem Silberpfeil zu sitzen und hoffentlich erleben wir ein erfolgreiches Wochenende", so Rosberg.
Auch bei Teamchef Ross Brawn ist der Tatendrang groß. "Nach der verdienten Sommerpause arbeitete unsere Fabrik in dieser Woche mit Volldampf an den Vorbereitungen zum Großen Preis von Belgien und für die zweite Saisonhälfte. Wir mussten viel Arbeit in einer kurzen Zeitspanne erledigen, um sicherzustellen, dass wir für das kommende Rennwochenende gut vorbereitet sind und jeder im Team hat hart daran gearbeitet."
"Nico und Lewis waren in dieser Woche bei uns in Brackley, um ihre Vorbereitung im Simulator zu beginnen und beide sind heiß darauf, wieder im Auto zu sitzen", versichert Brawn und gibt sich voller Vorfreude: "Spa ist eine der geschichtsträchtigsten Strecken in der Formel 1 und Fahrer, Fans und Teams lieben die Strecke gleichermaßen. In der Vergangenheit haben wir in Spa schon viele spannende und dramatische Rennen gesehen. Auch in diesem Jahr haben wir ein spezielles Aerodynamik-Paket für die besonderen Anforderungen der Strecke in Spa entwickelt. Wir haben die erste Saisonhälfte in Ungarn mit einem Erfolgserlebnis beendet und haben uns eine ähnlich starke zweite Hälfte zum Ziel gesetzt."
"In der ersten Saisonhälfte haben wir die Erwartungen übertroffen, dennoch werden wir weiter hart arbeiten, um unsere Performance in der zweiten Hälfte weiter zu steigern", formuliert Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff die Herangehensweise an die verbleibenden neun Saisonrennen. Als erste Station auf diesem Weg steht nun der Grand Prix von Belgien ins Haus. "Auf dem Papier sollte die Strecke in Spa unserem Auto liegen und Nico sowie Lewis werden auf einer echten Fahrerstrecke in ihrem Element sein", ist der Österreicher überzeugt.
"Wir haben momentan ein starkes All-Round-Paket und sind von unserem Sieg in Ungarn beflügelt. Allerdings werden alle Teams für diese Strecke ein spezielles Paket für wenig Luftwiderstand mitbringen, also werden wir erst am Freitag erfahren, wer den besten Kompromiss gefunden hat", so Wolff. "Mit Blick auf die Performance dürfen wir nichts als selbstverständlich ansehen. Spa ist stets eine fordernde Strecke für die Zuverlässigkeit. Um im Rennen ein starkes Teamergebnis erzielen zu können, müssen wir zunächst im Training unsere Hausaufgaben machen."