Mercedes: "Niemand hat den Fuß vom Gas genommen"

, 30.08.2012

Ross Brawn glaubt fest an die Umstrukturierung im Mercedes-Team und wähnt seine Mannschaft jetzt auf Kurs, um zu einem WM-Anwärter zu werden

Der erste Sieg ist geschafft. Doch noch zählt Mercedes nicht zu den Titelkandidaten in der Formel 1. Das soll sich aber bald ändern. Teamintern wurde in den vergangenen Monaten schließlich nicht umsonst einiges verändert. Alles, um möglichst bald regelmäßig auf der Siegerstraße zu fahren und in naher Zukunft einen ernsthaften Angriff auf den Gewinn der Gesamtwertung lancieren zu können.

"Das ist der Plan", bestätigt Mercedes-Teamchef Ross Brawn gegenüber 'Autosport'. Man wolle jetzt die entscheidenden Schritte tätigen, um sich langfristig vorn zu etablieren. "Und wenn es nicht klappt, dann müssen wir etwas tun. Hier und jetzt sage ich aber: Ich glaube, wir sind auf Kurs. Ich plane für die absehbare Zukunft jedenfalls keine weiteren Änderungen mehr am Team", erklärt der Brite.

Davon gab es seit Bestehen des Mercedes-Werksteams aber auch schon eine ganze Reihe. Brawn weiß inzwischen eine erfahrene Mannschaft um sich herum. Darunter finden sich zum Beispiel Bob Bell, Aldo Costa und Geoff Willis, die allesamt bereits Technische Direktoren bei anderen Rennställen waren. Und die jüngsten Neuordnungen in der Teamstruktur sollen Mercedes weiter Beine machen.

Brawn wähnt sich auf einem guten Weg: "Was wir haben, lässt sich bisher sehr gut an. So soll es sein." Allerdings, und daraus macht der Mercedes-Teamchef keinen Hehl, sei man sich durchaus bewusst, dass man 2012 trotz des ersten Sieges nicht immer bestmöglich agiert habe. Vor allem die Reifensituation habe das deutsch-britische Team "auf dem falschen Fuß erwischt", meint Brawn.

"Außerdem gab es noch die Probleme mit der Zuverlässigkeit am Auto von Michael. Das war ungewöhnlich", sagt Brawn über Schumachers sechs Ausfälle in bisher elf Rennen. "Wir haben uns aber sehr intensiv damit beschäftigt, um zu sehen, was da genau ablief. Das Ganze war natürlich enttäuschend, denn wir haben durch die Ausfälle sicher 50 bis 60 Punkte bei Michael verloren."

"Diese Zähler hätten uns in der Gesamtwertung in eine deutlich bessere Position gebracht. So müssen wir aber aufholen. Und wir beschließen die erste Saisonhälfte vielleicht etwas weniger konkurrenzfähig als wir sie begonnen haben. Darum müssen wir uns kümmern", sagt Brawn am Ende der Formel-1-Sommerpause. "In der Fabrik hat jedoch niemand den Fuß vom Gas genommen."

Man werde weiterhin daran arbeiten, die Silberpfeile konstant nach vorn zu bringen. "Ich schaue jedenfalls optimistisch nach vorn", meint Brawn. "Die wahre Stärke eines Teams erkennt man schließlich erst, wenn es gefordert ist und unter Druck steht. Und die Vorteile der Umstrukturierung machen sich nun bemerkbar. Daher bin ich sicher: Wir können eine stärkere zweite Saisonhälfte haben."

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