Die Silberpfeile wollen mit dem neuen Auto "kleine Revolutionen" umgesetzt, den Hybrid-Antriebsstrang effizienter gestaltet und die Zuverlässigkeit erhöht haben
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Mercedes hat am Sonntagvormittag seinen neuen Formel-1-Boliden für die Saison 2016 offiziell vorgestellt. Auf der Webseite des Teams und in den sozialen Netzwerken zeigten die Silberpfeile erste Studioaufnahmen des F1 W07 Hybrid und des V6-Hybrid-Antriebsstrangs, der auf den Namen PU106C hört . Lewis Hamilton und Nico Rosberg wollen mit ihrem neuen Dienstwagen an die vier WM-Titel anknüpfen, die der Branchenprimus in den vergangenen zwei Jahren gewann.
Nachdem Mercedes bereits in den vergangenen Tagen erste Eindrücke des unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchgeführten Shakedowns in Silverstone am vergangenen Freitag durchsickern ließ, wartet das neue Auto ohne Überraschungen auf. Das Design orientiert sich an den Vorgängern und kommt mit dem gewohnten Silber nebst dem Türkis des Öl- und Schmierstoffpartners Petronas aus. "Das Auto mag von außen sehr ähnlich sein", sagt Technikchef Paddy Lowe, verspricht aber Überraschungen.
Der Mercedes-Verantwortliche weiter: "Unter der Haut verbergen sich viele kleine Revolutionen, die sich insgesamt zu einer Evolution aufsummieren." Paddy Lowe bezeichnet den W07 als eine Weiterentwicklung und betont, dass das stabile Reglement es schwierig gemacht hätte, große Fortschritte bei der Leistung zu verzeichnen. Spielraum dafür erkennt er trotz der Rekordsaison 2015 mit 16 Siegen bei 19 Grands Prix und erinnert an das Debakel beim Rennen in Singapur.
Auch Andy Cowell, Chef der Mercedes-Antriebsabteilung in Brixworth. will seinen Werkspiloten sowie den Kunden Williams, Force India und Manor mit dem neuen Triebwerk PU106C zu mehr Power verholfen haben. Sein Team hätte allen voran versucht, die Effizienz zu steigern und dabei besonderes Augenmerk auf die Hybridsysteme, den Turbo und die Energiespeicher gelegt: "Wir arbeiten stetig an jedem einzelnen Teil des Puzzles, um die Performance an der Kurbelwelle zu steigern."
Außerdem verspricht Cowell, Schwachstellen, die 2015 zu technischen Defekten geführt haben, ausgemerzt zu haben. Mercedes hätte "gleichzeitig sicherstellen wollen, dass nicht die gleichen Zuverlässigkeitsprobleme wie im vergangenen Jahr" aufkämen. Mercedes verspricht außerdem einen kernigeren Sound des W07, nachdem das Wastegate-Ventil am Auspuff per Reglement nach außen hin geöffnet wurde: "Dieses Design wurde entfernt, sodass wir ein schönes, sauberes Rohr ohne schalldämpfende Punkte erhalten haben. Das sollte die Lautstärke des Antriebs erhöhen", weiß Cowell.