Die Silberpfeile gehören beim Rennen in Monaco durch ihr hohes Qualifying-Tempo zu den Favoriten - Kann im Fürstentum der erste Saisonsieg gefeiert werden?
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Die Mercedes-Piloten haben sich an den vergangenen Rennwochenenden zweifellos den Trainings-Weltmeister-Titel geholt. Doch in den Rennen lief es für Nico Rosberg und Lewis Hamilton alles andere als rund. Der 2013er-Mercedes bringt die Reifen im Qualifying schnell auf Temperatur, fordert die empfindlichen Pirelli-Pneus in den Rennen aber zu sehr. Doch beim Grand Prix in Monaco sollte dieses Problem nicht so weh tun wie auf den breiten Pisten in Spanien oder Bahrain, da das Überholen im Fürstentum nach wie vor schwierig ist.
"Monaco ist stets ein fantastisches Wochenende", freut sich Rosberg. "Es ist ein tolles Gefühl, ein Rennen in der Stadt, in der ich lebe, zu bestreiten. Vor den Augen meiner Familie und Freunde zu fahren, ist für mich jedes Jahr aufs Neue ein ganz besonderes Erlebnis. Es ist auch nicht alltäglich, jeden Morgen von meiner Wohnung mit dem Roller ins Fahrerlager zu fahren. Dieses Umfeld macht Monaco definitiv zur coolsten Strecke im Rennkalender und die Atmosphäre am Wochenende ist einfach einzigartig."
"Ich habe schöne Erinnerungen an meinen zweiten Platz im vergangenen Jahr und ich hoffe, dass wir in dieser Saison erneut ein gutes Ergebnis einfahren können. Momentan haben wir ein gutes Auto fürs Qualifying, was in Monaco sehr hilfreich ist. Auf dieser Strecke ist die Startposition so entscheidend, dass die Qualifikation die wichtigste des Jahres ist. Das könnte uns einerseits entgegenkommen, aber andererseits gibt es so viele Unbekannte, besonders mit Blick auf die Reifen, dass wir uns noch etwas in Geduld üben müssen", so Rosberg.
Hamilton hofft auf besseres Renntempo
Teamkollege Hamilton tat sich in Barcelona im Rennen besonders schwer. Dass es nun in Monaco weitergeht, begrüßt der Brite: "Uns blieb nicht viel Zeit seit dem vergangenen Rennen in Barcelona, aber wir haben hart gearbeitet, um die Enttäuschung hinter uns zu lassen und uns auf die vor uns liegenden Aufgaben zu konzentrieren. Monaco ist eine meiner Lieblingsstrecken, ich fahre dort unglaublich gerne."
"In Monaco musst du als Fahrer auf jeder Runde alles geben - diese Herausforderung gefällt mir sehr. Es ist ein wahnsinnig schönes Erlebnis, die Leitplanken vorbeirauschen zu sehen. Besonders gefällt mir, dass die Fans hier so nah an die Strecke herankommen, das sorgt für eine großartige Atmosphäre", bemerkt Hamilton, der sich für den Grand Prix im Fürstentum durch die Qualifying-Stärke einiges ausrechnet.
"In Monaco sind das Qualifying und die bestmögliche Startposition wahrscheinlich wichtiger als auf jeder anderen Strecke. Dennoch müssen wir uns auch auf den Sonntag konzentrieren und weiter daran arbeiten, unsere Rennpace zu steigern. Jeder im Team arbeitet sehr hart und ich weiß, dass wir es schaffen können. Wir müssen voll motiviert bleiben und gemeinsam an einem Strang ziehen", fordert der Weltmeister von 2008.
Brawn: Rosberg und Hamilton sind Monaco-Spezialisten
Teamchef Ross Brawn erwartet auch in Monaco keine einfache Aufgabe. "In Monaco haben die Teams normalerweise nicht viele Updates dabei, da sich die Streckenbedingungen im Verlauf des Wochenendes stark verändern. Zuallererst geht es darum, dass sich die Fahrer an die einzigartige Herausforderung der Strecke gewöhnen und sie ein Setup finden, mit dem sie genügend Vertrauen haben, um bis ans Limit zu gehen."
"Nico und Lewis waren in Monaco in der Vergangenheit extrem stark", betont der Mercedes-Teamchef. "Dieses Wochenende wird ihnen gewiss die Möglichkeit geben, ihr Talent zu zeigen. Unsere Ingenieursmannschaft wird sich darauf konzentrieren, auf dieser langsamen Strecke mit vielen Bodenwellen das Beste aus dem Auto herauszuholen, insbesondere mit Blick auf die Haltbarkeit und die konstante Nutzung der Reifen", schildert der Brite.
Doch auch Barcelona ist im Mercedes-Werk nach wie vor ein Thema: "Gleichzeitig setzen wir unsere Arbeit in den Werken in Brackley und Brixworth fort, um die Gründe, warum wir uns in Barcelona unter Wert geschlagen haben, vollständig zu verstehen und die richtigen Lösungen für die folgenden Strecken zu finden, auf denen uns hohe Reifennutzung erneut beeinträchtigen könnte", berichtet Brawn.
Wolff fodert Verbesserungen
"Der Monaco Grand Prix ist das berühmteste Rennen der Formel 1 und einer der Saison-Höhepunkte", hält Toto Wolff fest. "Auf dem engen Straßenkurs werden unsere Fahrer ihr Talent bestens unter Beweis stellen können. Rückblickend lässt sich sagen, dass unsere Autos auf dieser Strecke stets eine starke Pace hatten. Jedem im Team ist bewusst, dass wir momentan ein starkes Auto haben, diese Performance am Sonntagnachmittag jedoch nicht abrufen."
"Obwohl das Überholen in Monaco schwierig ist, können wir es uns nicht erlauben, den Umgang mit den Reifen zu vernachlässigen. Im Vergleich zu Barcelona müssen wir uns auf diesem Gebiet steigern, um ein starkes Ergebnis einzufahren. In den vergangenen drei Rennen haben wir stets nur mit einem Auto gepunktet - diesen Umstand wollen wir rasch ändern, am besten ab dem nächsten Wochenende in Monte Carlo", bemerkt der Österreicher.